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Barbara, Bo Wimmer, Concerto Crystal, Güle G. Lerch, Hannes Blamayer, Hans Weli, Markus Köhle, Martin Fritz, Matthias, Melanie, Michael Denzer, Ploz, Reinhard Juen, Stefan Abermann, Vicky
Ohne zu übertreiben, lässt sich der BPS vom 28. Juni 2013 durchaus als animalischer Slam beschreiben. Es war überhaupt in mehrerlei Hinsicht ein besonderer Slam. Der Großteil der Bäckerei war mit Architekturmodellen ausgefüllt, die Slam-Bühne im Café im Eck, die Leute wie immer zahlreich und herzallerliebst und auf der Bühne nicht nur 12 PoetInnen, sondern auch die großartigen Gebärden-ÜbersetzerInnen Melanie und Matthias.
Die Temperatur angenehm, die Stimmung toll und die Jury fair.
Barbara begann mit einem Spielplatztext und dem Stichwort Vorgelnest.
Hannes Blamayer puzzelte sich durchs leben und erntete erste Ooohs. Dann kam der acht Stunden angereiste Bo „Hackebeil“ Wimmer und erzählte aus dem Leben des Huhns Ruth, Matthias gockelt grandios, die Bäckerei gleicht einem brodelnden Suppenkochtopf mit Huhn und Hahn drin und Hühnersuppe ist bekanntlich sehr gesund und wohlschmeckend.
Michael Denzer sucht nach einem Refrain fürs Leben und findet vorerst Chopin.
Reinhard Juen ist nicht oft in der Stadt, zum ersten Mal beim Slam und offenbar ein Naturtalent. Er verzichtet aufs Mikro hat aber einen Hut und von Hexen, Fröschen und Krausehaarraupen zu erzählen.
Stefan Abermann bestreitet sein 10jähriges Bühnenjubiläum, bringt allerdings den Text, mit dem er drei Jahre später dann erstmals gewann und das ist ein veritabler Zoo-Porno. Die Gebärden spielen sich hauptsächlich in der Unterleibsgegend ab. Ich sag nur: TÖRÖööh!
Mit Tieren kann auch Martin Fritz aufwarten. Er lässt Katzen auf Staubsaugerroboter reiten und Delphine die Szenerie durchkreuzen und beendet mit diesem Text seine Trilogie der Haushaltsgeräte.
Güle G. Lerch dreht die Rollen um, gebärdet selbst und schüttelt wie immer ein paar Kürzestgüles aus dem Ärmel, Stichwort: Herzinfarkt!
Ploz gesteht: Ich bin faul, sooo faul, viel zu faul für das alles, das macht sympathisch.
Vicky ist die erste Gebärdende im Wettbewerb und ruft nonverbal zum Brückenbau auf, das hat Inhalt und Form und passt dem Publikum.
Concerto Crystal bringt Wienerisches Stammtischtum mit Seele und Heisltschick ein, vergisst nicht zu betonen, dass es sich dabei nicht um seine Meinung handelt und die lange Vorrunde schließt Hans Weli gebärdend ab, indem er von einer Spritztour mit überraschenden Wendungen erzählt: Spoiler.
Bo, Reinhard, Stefan, Vicky und Concerto im Finale. Ich mach’s kurz:
Bo Wimmer gewinnt mit dem Höchstvoting von 22 Punkten und das nicht nur, weil er sehr ehrlich und ausführlich über Penisse, deren Träger und diverse Aufmerksamkeitstechniken berichtet. Reinhard Juen erobert mit dem zweiten Teil seiner Geschichte bei seinem ersten Slam den zweiten Platz und Vicky erslammt sich mit ihrem Frauenlauftext den dritten Platz.
Das Spendensackerl war gut gefüllt, das Siegerbier gekühlt, die Feierlaune bei allen vorhanden. Das war ein würdiger Saisonabschluss.
Wir sehen uns alle hoffentlich wieder im September, am letzten Freitag im September beim nächsten BPS.
So long – schönen Sommer, Euer Papa Slam,
m,