Erstmals wurde beim BPS ein reiner U20-Slam ausgetragen. Doch auch wenn die PoetInnen jung waren, legten sie ausgereifte Performances hin und ließen alles neben sich alt aussehen.
Als Opferlamm eröffnete Jannea den Abend, die zwar nicht mehr U20 war, sich aber mit jugendlichem Orientierungsverlust beschäftigte. Die Jury war geeicht, das Publikum gespannt und mit dem Stichwort „Fight Club“ war der Weg für den eigentlichen Wettkampf geebnet.
Rebecca startete auf der Nummer eins und näherte sich dem Fremdsein an und brachte uns den Plural von Cappuccino bei – ob das Stichwort nun Kraut- oder Kräuterfelder sein sollte, weiß heute niemand mehr, aber 35 Punkte blieben bestehen. Ramona schlug danach in eine ähnliche Kerbe und stand Kopf in ihrem Heimathaus, in dem auch Heimat einen Plural haben kann. Dazu gab es „Gänseblümchen“ und 29 Punkte.
Tobias Wucherer war erstmals dabei, fühlte sich stark und cruiste mit der Freundschaft über den „East River“ – 28 Pkt.
Florian Supé offenbarte auf Startplatz vier seinen Hass auf den Frühling. Die Umweltverschmutzung wurde zur Rache der Allergiker und auch die Jury holte zu einem Faustschlag aus – 40 Punkte und Einzug ins Finale.
Ö-Slam-Champ Elias Hirschl war zufällig in Innsbruck, zufällig U20 und berichtete von kunstlosem Brot und den Irrungen von Martin und der silbenstarken Magdalena. Das Publikum warf zwar keine Katzen aber Punkte: 38 an der Zahl.
Max Veulliet erwischte einen Nichttag und musste seiner brennenden Pizza zusehen – 29 Pkt.
Den Abschluss bildete Teresa Hoser, die das Leben auf der Med-Vet-Uni-Wien beobachtete. „Haben Sie eine Ziege gesehen?“, fragte sich das Publikum und schob 36 Punkte durchs Drehkreuz.
Danach war Pause und Ausgelassenheit angesagt, bevor die vier punktestärksten im Finale nochmal randurften. Nun schwiegen die Punkte, der Applaus würde entscheiden.
Rebecca musste wieder anfangen und zeigte, dass es nciht immer alles schön ist, wenn sich der Alltag einschleicht und der „Spülmittelschaum“ seinen Glanz verloren hat.
Teresa Hoser sah dem Billa beim Schlafen zu, offenbarte, „ohne BH“ auf der Bühne zu sein und schob uns die Billa-Karte entgegen.
Elias handelte eine hassenswerte Person ab und verbaute Ansichten eines jungen eingebildeten Künstlers, dem man wirklich zu seiner Freundin gratulieren musste.
Florian Supé erzählte von einem Schweiger und drückte so stark auf die Tränendrüse dass Blut rauskam.
Nun war das Publikum gefragt, um eine Entscheidung zu finden. Und sie taten es – der Applaus brandete nach vorne wie ein Orkan und fragte nach einer zweiten Kassa im Billa-Markt. Teresa Hoser war die fulminante Siegerin, Florian und Elias teilten sich Ski-Pokal und Kindersekt, Rebecca bekam Trostschokolade und Moderator Abermann entließ das Publikum mit harten Nippeln in die zartkalte Nacht. Oh, es war schön. Lasst uns das doch wieder machen, spätestens am 29.5.15 um 20.30 Uhr.