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Berit, Hanna, Katharina, Katharina Forstner, Katrin ohne H, Leo, Marc, Martin Fritz, Nik König, Noah, Thalia K.
Der November-Poetry-Slam war ein vorbildlicher. Alles perfekt. Neue Menschen im Publikum und auf der Bühne. Die Hütte voll und die Auftrittsliste auch grad recht lang. Elf Leute am Start und zu Beginn gleich ein Rap und Architektur verbindender Beitrag von Marc mit dem Stichwort Poltergeist und einer kaputten Fassade in der Stiftgasse als Hauptakteurin.
Katharina Forstner wollte mit aller Kraft ein Schlechmensch sein, Demos verschlafen und zum Spritzerstand statt an die Uni. Berit hatte Salzwasserluft und Honigsüßduft im Textgepäck und präsentierte Beziehungen als stürmische See.
Der Text von Martin Fritz hätte auch eine Sprachnachricht, eine Symphonie, ein Meeting oder ein Foto eines Blumenstraußes sein können, war aber immerhin kein Podcast. Leo wollte eine Motte sein, suchte den Mond und das Licht im Allgemeinen und drückte sich aus wie ein Pickel.
Katharina ließ uns wissen: Ich spür dich, Schwester. Ich hör dich, Schwester. Du bist nicht allein und zog damit schon mal fix ins Finale ein. Thalia K. ließ uns alle Wau machen und stellte fest: Wir sind Einhörner, Kinder.
Hanna thematisierte den Verlust eines nahestehenden Menschen mit Besonderheiten. Es ging um schleichende Verluste und all die letzten Male und das Bild der ausschwingenden Schaukel blieb in unseren Köpfen hängen. Nik König fühlte sich Flamingo, hatte ein offens Ohr wie Van Gogh und und landete – ob kausal oder Kontingent – auf einem neuen Kontinent.
Katrin ohne H berichtete von krasser Liebe: Du bist so gangster, wenn du verliebt bist und bad ass, wenn du dich lieb hast. Noah schloss die Vorrunde mit einem Türen-öffnen-sich-Türen-schließen-sich-Text ab. Da bewegten sich Menschen getaktet in vorgeizeichneten Bahnen.
Das Publikum wünschte sich ein Fünferfinale und sollte es haben: Martin Fritz, Katharina, Nik König, Berit und Kathi Forstner matchen sich um das Sieger*innen-Bier und den Slam-Beutel. Martin Fritz ließ die Tiere des Waldes aufmarschieren und Geranien in Flammen stehen. Katharina wusste, dass Applaus, wie Liebe, kommt und geht. Nik König erwies sich als Strich in der Landschaft mit Hang zum Regen. Berit machte sich Gedanken darüber, was wir hinterlassen und an was sich erinnert werden wird. Katharina Forstner schließlich wartete mit einer Posttraumatischen Ferialjoberfahrung auf, es machte mehrmals Ding-Dong und die Hot-Post-Lady brachte nicht nur Rsa-Briefe.
Es wurde fleißig geklatscht und das Publikum wollte es so, dass Katharina und Martin Fritz sich den zweiten Platz teilten und Nik König, Berit und Katharina Forstner das Sieges-Trio bildeten. Auch mal was Neues!
