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Birgit, Carolina de Lahoz, Felix Feder, Hannes Blamayer, Hans-Peter, Jessy James La Fleur, Markus Koschuh, Matze, Max Veulliet, Simon Eder, Song Sey, Stefan Abermann
Alles bestens, voll und heiß – also wie stets gestaltete sich der Saisonabschluss-Slam in der Bäckerei in Juni. Aufgrund einer Ausstellung im hinteren Raum wurde kurzerhand das Bäckerei-Café zur Slambühne umgestaltet.
Nachdem mit dem Schuhlöffel die letzten ZuhörerInnen in ihre Plätze gezwängt worden waren, eröffnete Debütant Song Sey mit einem Rap-Medley, das die ewigen Themen Fliegen ans Licht eines Greifvogels mit gebrochenen Flügeln, Drogen und Musik gekonnt verquickte, mit der an die Eltern gerichteten Vergebung für die Visage jedoch das Zeitlimit erheblich sprengte. Schade, wir hätten gern gehört, wie’s ausgeht, aber Regeln sind nunmal biegsame, aber eben doch Regeln (Stichwort Goldschweif, 23 Punkte). Felix Feder machte sein Credo klar: Glaube ja, Religion nein – dem Stichwort Armer Vatikan konnte sich die Jury jedoch nur bedingt anschließen: 22 Punkte. Heinz Prüller, ach Quatsch, Hannes Blamayer
kommentierte anschließend ein Fussballspiel zwischen Rot-Weiß-Red-Bull und Schland, die ZuhörerInnen lernten, dass die gelbe Flagge des Linienrichters „jetzt vorsichtig spielen“ bedeutet und dass das Land formerly known as Ösreich die kälteste Ecke der Welt ist (28 Punkte). Sein erstes Jahr in der Slamily Revue passieren ließ Hans Peter nicht in einem Blawaiihemd,die Erinnerung an eine spezielle Saison und eine spezielle Waschmaschine brachte ihm aber trotzdem 26 Punkte ein. Der mit Abstand jüngste Teilnehmer, Simon Eder, versuchte den Erwachsenen klarzumachen, dass sie mehr appen und Computer spielen sollten, weil die Zeit früh genug kommen wird, in der sie sich dann denken: So lang die Kinder wenigstens nur Computer gespielt haben – das erste Höchstvoting des Abends mit 31 Punkten. Ebendieses (31 Punkte) war auch Carolina de la Hoz beschieden, denn deren Realismus muss den nerdigen Brillenträgern in Publikum gefallen haben, die nicht erwachsen werden und Peniswitze loswerden wollten. יחזקאלlautete das Stichwort für Mar
kus Koschuhs Regen durchstreichenden, Heimatliebe statt Fahrradschiebe skandierenden HC, dessen Saulus-Paulus-Erlebnis der Jury 29 Punkte wert war. Bei Birgit passten Du und ich zusammen wie die Münze zum Zigarrettenautomat, Zahn um Zahn vergab die Jury dafür 21 Punkte, vielleicht weil sie sich gerade im stichwortgebenden Onanieren ohne Hände versuchte. Ein Knallfrosch war dann auch Jessy James La Fleurs Treppenreichsminister, das pazifistische Publikum vergab der Geschichte der Treppenwitze jedoch nur 26 Punkte. Anzeichen genug, dass eine Pause Not tat.
Frisch zurück engelmannte sich Max, übrigens ein Anagramm von Max, durch Waldesdunkel, in dem auch unleserlich bleibt, ob es dafür trotz Lektüre aller 7 Harry Potter Bände im Original 22 oder 24 Punkte setzte. Hellhörige Wände ermöglichten es Matzes Oma atemlos Dialoge über japanische Schriftzeichen auf dessen Bettwäsche anzuhören, über die Schmähung von Schlagerstars als unmögliche Batmans wollen wir großzügig hinwegsehen (26 Punkte). In aller Freundschaft schloss Stefan Abermann als letztes Glied in der Kette der SlammerInnen ebendiese Reigen ab mit einer Hommage an den König von Österreich, Andreas Gabalier (28 Punkte).
Im Finale fanden sich demzufolge Hannes (26 Vorschläge für den Gestaltwandler-Slam, zB geheimer Dance-Contest), Stefan (servierte Stellen wo der Service nie hinkommt), Markus (gedachte der Maresi-Fuzo), Simon (stellte sich 1000 Fragen) und Carolina (wusste, wo ihre Gurke herkommt, von der Eiche nämlich). Den Wimpernschlag einer Libelle lauter als Simons war schlussendlich Carolinas Applaus, es gab also drei Dritte, Simon als Zweiten und die Siegerin des Abends hieß Carolina de la Hoz. Wir gratulierten, feierten, tanzten, und wenn wir damit nicht aufgehört haben, so machen wir es einfach weiter bis zum nächsten Mal nach der Sommerpause.