Der Bäckerei Poetry Slam kehrte aus der Sommerpause zurück und all jene, die noch vor den Studenten dran sein wollten, nutzten die Möglichkeit, sich den Saisonauftakt anzuhören.
Übervater Köhle weilte noch im Ausland, weshalb Aushilfsmoderator Abermann die Celebrationen masterte. Der Opferlamm-Text schenkte allen mal reines Maggi ein und bekam von der geneigten Jury dankbaren Zuspruch.
Dann aber kam der Ernst, bzw. Käthl, die mit Startnummer 1 gleich mal allen überheblichen Slamsnobs die Meinung geigte. Du „ich-murmel-meinen-Text-vor-dem-Auftritt-vor-mich-hin“, kannst dich schleichen. Das Publikum fasste es aber offensichtlich als Affront auf – 10 Pkt.
Neuling Christina Reiter stellte klar, keine linke Sau zu sein und verfasste einen Liebesbrief an den blauen König (Ach, dieses Lächeln!), kam aber auch nicht über 10 Punkte hinaus.
Dann kam Mega Martin, das Text-Schwergewicht aus Darmstadt, das mit Emma und anderen Bauern über Vorurteile nachdachte. (14 Pkt.)
Robyn auf Startnummer 4 galoppierte in die Reihen der Angepassten Gesellschaftspferdchen und sahnte damit ebenfalls 14 Punkte ab.
Neuling Sebastian Fehr war so aufgeregt, dass es schon fast wieder süß war, das machte auch seine Unbekümmertheit aus und Sebastian wurde stolz mit 11 Punkten nicht Letzter.
Dann kam Gast #2, Artem Zolotarov aus dem fernen Mainz, und zündete eine Bombe an, sein Sprengstoff machte zwar keinen Spaß aber Lust auf mehr und mit der Höchstwertung von 16 Punkten hat man auch noch nie ein Finale verpasst.
Christian Alpi Altenweisl ignorierte das Verkleidungsverbot und trat in Lederhosen an um mit dem Vorschlag zu punkten, dass der Bond-Drehort Obertilliach doch 007 Flüchtlinge aufnehmen könnte. 13 Punkte, der Finaleinzug scheiterte aber weniger an der Lederhose als am Fehlen eines zweiten Texts.
Das Finale stellte dafür ein anderer klar: Güle G. Lerch kehrte das Ur-Laub der Vergangenheit zur Seite und feierte seine glamouröse Rückkehr auf die Innsbrucker Slambühne. Die langjährigen BPS-Fans hatten ihn vermisst und freuten sich, das Soachkatzl ins Finale hopsen zu sehen.
Nach der Pause machte Güle auch gleich weiter: Heia Papaya geht zwar nicht mit allen Früchten – heia Banane? Na! – aber dabei eingeschlafen ist auch niemand. Mega Martin hatte Batman als Unterstützung dabei und feierte die Helden des Schulhofs. Robyn spielte auf der Klaviatur der Zivilcourage ein Lied von Black and White, kam damit aber wie ihre Vorredner auch nicht über Platz zwei hinaus. Denn die Applaus-Abstimmung holte sich mit überwältigender Mehrheit der Mann aus Mainz: Artem Zolotarov verwandelte sich vom Schwarzen Mann zum Vorurteilsfigürchen zum strahlenden Sieger.
Ein würdiger Saisonauftakt also und vor allem ein guter Aufwärm-Slam für den Ö-Slam am 23./24.10.15 in Bäckerei und Treibhaus. Zum Vorverkauf geht es übrigens hier: http://www.treibhaus.at Also: Po-Po-Po-Poetry? Eben.