Der Bäckerei-Slam im Mai ist geschlagen und gesiegt haben Liebe, Menschlichkeit und ein schlacksiger junger Herr in Dunkel.
Der Saal war wieder gut voll, Ersatzmoderator Abermanns Kopf dafür angenehm leer und so blödelte er sich gut gelaunt durch ein Programm von 12 SlammerInnen, die in der Vorrunde um den Finalplatz kämpften.
Den Anfang machte Slam-Neuling Carolina de Lahoz, vom Malle-unerfahreren Moderator als „La Hass“ ausgesprochen. Ein Missverständnis, das aber der allgemeinen Freude an Carolinas Text jedoch keinen Abruch tat. Sie sprach beseelt von Frauen und ihren Eigenheiten, hatte immer Recht, die Regel sowie ein Kindheitstrauma und am Ende 15,5 Punkte!
Denise Plattner setzte thematisch fort, trug Schwarz auf Hochzeiten und führte den ultimativen Ratschlag für Beziehungen ein: „Wehe du furzt“. Denn dann ist Schluss mit VagIIIna. 11,5 Pkt.
Benedikt Hoffmann erzählte von vielfältigen Problemen, er war Fußfetischist, Kalauerkaiser und hatte ein Ricola im Arsch. 7 Pkt.
Haris machte etwas Sport und prügelte sich in der Folge fast beim Schachspielen, was dämlich (mit H!) war, aber trotztdem 15,5 Pkt. wert war.
Martin Fritz hieß diesmal MC Mausz Fabrick und rappte in unverkennbarer Art über einen Stadtteil namens Threesaints. Und wenn er kein Madl aus Pradl getroffen hat, lebt er dort wohl noch heute. 15,5 Pkt.
Wolfgang Nöckler beleuchtete die Ästhetik des Konjunktivs und badete in baumgleicher Stille. 13 Pkt.
Markus Koschuh war im Winterschlussverkauf zu Gange, trampelte sich ins Herz der Audienz und engelmannte, dass Konsum auch nur ein Anagramm von Musnok ist. 15,5 Pkt.
Gast Annika Blanke erzählte vom Krieg namens Halloween und verzweifelte an einer Horde von Mumien, die früher viel furchteinflößender waren – auf VHS – Sie wissen schon. 14,5 Pkt.
Käthl swagte und faggyfagte sich durch Äpfel und Newton durch, um die Erlebnisse einer Nacht Revue passieren zu lassen. (Punktezahl nicht überliefert)
Osama ging auf eine Reise seiner Fastfood-Buden, wünschte sich nichts mehr als eine Semmel, bekam aber nur Kuchen. Denn die Gedanken sind nicht mehr frei, wenn wir einkaufen. (15 Pkt)
Felix Feder setzte sich die Zipfelmütze auf und war ein Werktagsprolet, nachgerade ein Willi Dungl der Sexualität, der einen Magic Moment beim gemeinsam Kommen erlebt und Frauen ohne Penis mag. Das wollte ihm auch niemand vorwerfen. 13 Pkt.
Den Abschluss machte Johnny, der es mit Sexappeal versuchte und seine persönliche Version von Hangover erlebte. (Punktezahl auch hier verschollen. 11 Pkt.?)
Damit standen vier Herrschaften mit 15,5 Punkten im Finale. Es war heiß umkämpft.
Haris eröffnete mit einem Text aus der Reihe „Südlich der Save auf einem Berg“ und beleuchtete die Flutkatastrophe in Bosnien. Es gibt viele Völker, aber sehr wenig Menschen.
Markus Koschuh gab das kollektive Gewissen und reizte das Requisiten-Verbot des Slams mit einer Bierflasche aus. Er trank aber auch später auf der Maria-Theresien-Straße weiter, deshalb ging es durch.
Carolina de Lahoz disste nochmals das weibliche Geschlecht und erklärte dabei dem männlichen, wie das alles denn zu verstehen sei. Ein Text mit Aufklärungswert.
Und schließlich schloss MC Mausz Fabrick mit derben Flows aus seiner anderen Hood, nämlich Wilten, wo die wilden Kerle aus der Krass-Mayer-Str. wohnen.
Nun entschied der Applaus und es wurde richtig knapp. Am Ende aber siegte die Menschlichkeit über den Alkohol und Haris Kovacevic hängte sich das Siegersackerl um. Das Tiroler Bier floss in Strömen und auch getanzt wurde im Anschluss noch ganz ordentlich.
Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal. Also spitzt eure Stifte!
