Der erste BPS des Jahres zeigte wieder einmal, dass in diesem kleinen Nest namens Innsbruck eine ganze Menge Talent steckt. Das Publikum war vollzählig, 10 TeilnehmerInnen standen auf der offenen Liste und brannten einen Abend lang Textfeuerwerke ab – Silvester wirkte als Inspiration offensichtlich noch nach.
Die ursprünglich vorgesehene Feature-Poetin HierkönntemeinNamestehen war krankheitsbedingt ausgefallen, dafür sprang ein Dreier-Team in die Bresche: Die „Eierstock-Gang“ walzte als Opferlamm mit geballter Kraft über alle Grenzen, um Grenzüberschreitungen der zwischenmenschlichen Art zu thematisieren. Katrin ohne H, Käthl und Ramona Pohn bekamen dafür eine Wertung, die nur von der Rechenschwäche des Moderators gemindert wurde. (Rekonstruiert: 21,5 Punkte, außerhalb des Wettbewerbs)
Nach dieser Vorlage ging es Schlag auf Schlag: Pipone war beim letzten Mal nicht gezogen worden, weshalb sich einiges angestaut hatte. Die Urinprobe war geglückt: 20 Pkt. Sandra auf Startplatz 2 gab Tipps, wie man am Arbeitsplatz zur Nummer 1 werden kann und wir verstehen nun endlich den Zusammenhang zwischen Chlamydien und Ed-Hardy-T-Shirts (18,5). Danach kam Emil Kaschka und schlug sich zwar den Zehen am Leben an, traf damit aber vor allem den Nerv des Publikums: 23,5 Punkte, also ab ins Finale.
Als Gast beehrte uns Ksafa aus Wien und zeigte, dass er dort vor allem Bundesdeutsch gelernt hatte: „Sind Piefke da?“ – Ja, aber sie gaben trotzdem begeisterte 26 Punkte.
Als nächstes verschob Nica einen Partner „ganz, ganz“ in die Friendzone. Das Egoherz schlug, das Publikum gab 18,5 Punkte. Leo wiederum hatte ganz andere Menschen in sein Herz geschlossen: Die Helden der Nacht – also die, die deinen „OP-Tresen“ abwischen, wenn du schon das zehnte Bier ausleerst – bekamen von ihm eine Huldigung (22 Pkt.)
Ania Viero performte danach wie ein Derwisch im Arztkittel. Zwischen Geld und Hirn-Operationen wurde klar, dass Liebe mit keiner Salbe zu heilen ist – 20,5 Punkte. Martin Fritz sagte danach eine Reihe toller Worte auf, die durch richtige Kombination noch besser wurden: „Supertramp Thunderfuck 5000!“ kann man nur sagen. Die 5000 fälligen Punkte wurden am Ende in 18,5 umgerechnet. Danach kam Johannanas, die zum ersten Mal dabei war, aber gleich einschlug wie ein Wassermelone. „Aramsamsam“ sang das ganze Publikum und wies Johannanas mit 22,5 Punkten den Weg ins Finale. Die starke Vorrunde beschloss Edi, der nicht nur gegen die Uhr, sondern auch gegen seinen Handy-Akku anlas. Danach hatte er mehrere Tekken-Partner gefunden und 19,5 Punkte abgeräumt.
Im Finale gab es dann nichts mehr zu rechnen – Moderator Abermann frohlockte -, dafür gab es nur noch Stichworte mit Latten: Zuerst eine „Yogalatte“ von Leo, der zeigte, wie diese jungen, hippen Slammer so auf Urlaub fahren, dann eine Schokolatte (bzw. „Schokoliebe“) von
Johannanas, die dem braunen Gold am liebsten einen Heiratsantrag machen würde. Dann kam die „Auerlatte“ von Emil, ein ötztalerischers Spezialwerkzeug, mit dem man nicht nur Ohrlöcher stechen, sondern auch ein Publikum niedermähen kann. Ksafas Filmblog-Eintrag konnte dagegen am Ende nichts mehr ausrichten – Emil gewinnt und bekommt dafür prall gefüllte Spendensäcke und das Siegerbier.
So war das! Wir sehen uns wieder, vielleicht am nächsten BPS am 22.2.19!