Ach, war das schön. Das Stromboli voll, die PoetInnen toll. Dabei hat es mit so vielen Komplikationen begonnen. Der geladene Yannick Steinkellner musste tourmüdigkeitsbedingt absagen, dem angekündigten Gast Simon Tomaz wurde seine Tasche samt Textmappe geklaut und Lina Madita, die ebenfalls kommen wollte, war krank. So viel zu den Gästen aus Wien und Graz.
Aber die hat’s ja gar nicht gebraucht, denn mit Conny Kugler, Andi, Matze, WDP, Benedict Hoffmann, Stefan Abermann, Hans-Peter, Rebecca Heinrich und Martin Fritz waren 9 großartige Locals am Start, die für einen perfekten Poetry Slam Abend sorgten. Was für ein Moderationsvergnügen für Markus Köhle.
Hans-„Würdest-du“-Peter legte mit einer Phantasiereise mit dem Religionslehrer los. Es roch nach Rosen und Nutella und die Bargespräche legten sich, denn dem guten Hans-Peter wurde zugehört. Bravo: 22 Punkte.
Conny-„Hypochonder“-Kugler berichtete aus dem Kleintierwartezimmeralltag, es ging um BSE und Kuhbocken, Dr. Google und fatale Flatulenzanbahnungen (16).
Martin-„Nöppel-Pelz-und-Kobel“-Fritz betextete die Zeit des Defizits. Da wurde aus Kategorien ausgestiegen und angemessen portionierte Getränke dienten als Brückenschläge zwischen den Zonen (22 aber schlechtere Streichnoten – Hans-Peter weiter!).
Rebecca Heinrich berichtete von furchtlosen Wasserüberfahrten. Rief dazu auf, sich vorzustellen und nicht jemandem nachzustellen. Ein atmosphärischer Schneeflockeneinbruch und 26 Punkte (und als lucky loser ins Finale).
In der Geschichte von WDP ging es um den Schatten der toten Schwester. Da war die Rede davon, dass man zusammenklebte wie Schinken und Käse im Toast und es ging um irren und heilen (19).
Masseverteilungs Matze brachte Oszillatorschwingungen auf die Bühne. Sprach von zweiten Ableitungen und der Erotik von Atomkernen, außerdem lernten wir: t = 0 = Erstkontakt (26 – Finale).
Stefan Abermann beschwor die Macht des Fernsehens. Es ging um das Charissma von Peter Rapp aber eigentlich um Herbert Prohaska privat (28 – Finale).
Benedict Hoffmann hob mit einer fulminanten Wohnungsbeschreibung an und schaffte es aufgrund akuter Gedankenverlorenheit schließlich bei Einhorngefühlen anzukommen (21).
Andi schloss die Vorrunde ab mit der Feststellung, dass alles belanglos und nichts mehr außergewöhnlich ist, von Zeitjetlag war auch die Rede (19).
Die Reihenfolge im Finale wurde gelost und wieder musste Hans-Peter als erster ran, er ließ einen Star-Wars-Trailer vom Stapel, klar, dass da der Todesstern und C3PU nicht fehlen durften. Das Imperium Hans-Peter legte vor und fuhr wieder 22 Punkte ein.
Rebecca Heinrich will die sein, die denkt und fragt und zweifelt und will nicht mehr die sein, die nur noch als Partnerin existiert. Das Publikum ist außer sich: 31 Punkte!
Matze fragte sich: Batman, Bildungsminister oder doch Joker? Outete sich als ledig und alkoholabhängig und gab eine Einführung in die Kettensägenpädagogik (26).
Stefan Abermann schließlich brachte das Kärnten Problem auf den Punkt – also den Villacher Fasching. Hoher Dreck! 28 Punkte. Somit war klar:
Rebecca Heinrich bekam das gut gefüllte Spendensackerl, Stefan den Nussknacker, Matze den Krampuslebkuchen und Hans-Peter nichts.
Trinken durften wir dann alle, tanzen auch und so ging der bis dato schönste Stromboli Poetry Slam beschwingt bis nach Mitternacht und alle durften zufrieden nach Hause schwanken.