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Agnes Czingulszki, Andi Plammer, Anita Bollmann, Güle G. Lerch, Hannes Blamayer, Käthl, Markus Köhle, Martin Fritz, Michael Danzer, Mieze Medusa, MYLF, Peter Schrom, philmarie, Stefan Abermann, TFSK, Thomas Schutte, Toby Hoffmann, Yasmin Hafedh
Dem Verfasser stehen ja jetzt noch die Tränen der Ergriffenheit und Freude in den Augen. Aber der Mann von Heute braucht sich seiner Tränen von letzen Freitag nicht zu schämen. Das war ein Jubeltag und was für einer. Seit Oktober 2002 wird in Innsbruck zehn Mal im Jahr, immer am letzten Freitag im Monat geslammt, bis Dezember 2010, seit Jänner 2011 in der Bäckerei. Ergo war der 26.10.2012 nicht nur National- sondern vor allem Slamjubiläumstag. Das wie immer treue Innsbrucker Publikum wusste das zu würdigen und erschien zahlreicher denn je. DANKE!!!
Die Stimmung ausgelassen, das Starter_innenfeld exquisit, der Moderator gerührt und mit Schuss. Dass ausgerechnet Toby Hoffmann aus Ravensburg beginnen durfte, passte perfekt zur Dramaturgie des Melancholieabends, denn Toby war vor sehr, sehr langer Zeit häufiger Gast im Bierstindl Studio und inst natürlich ein Könner. Das Publikum kannte ihn noch nicht und hatte bloß 13,5 Punkte für ihn parat – das Los der Nummer eins.
Danach das erste Team: MYLF. Die aktuellen Vize-Ö-Slam_innen, mit ihrem Einkaufs-Text piepten sie sich auf 18,5 Punkte hoch, da blieb selbst Lokalmatador Stefan Abermann mit einem Text zum Tag und seinem Hymnenvorschlag dahinter, freilich nur knapp (18). Käthl herzschlug sich gut (12), BPS Urgestein Güle G. Lerch verstörte wie immer (13) und der Südtiroler Michael Danzer legte ein bemerkenswertes Debüt hin (14,5). Anita Bollmann hat Innsbruck und Wörgl zwar verlassen und weilt nun im Bamberg, dass sie aber dennoch beim Jubiläumsslam dabei war, freute alle und brachte ihr 15 Punkte ein. Peter Schrom war vermutlich etwas zu fäkalverspielt (12,5). Verspielt waren auch TFSK (Team Feuerspeiende Katze) aber die miauten nicht nur, die roarten richtiggehend. „Leider nein“ weckte den Tiger im Publikum (18 Punkte). philmarie machte einen dialektal-patriotischen-Kevin-Jacqueline-Text (13,5), Andi Plammer rock-popte mit Songtitel-Politik auf 17 (und somit knapp am Finale vorbei), Thomas Schuttes Schmuftler-Typologie brachte die Menge zum Toben (19) und Agnes Czingulszki lieferte mit ihrem Haltestellentext den letzten Vorrundenbeitrag und ihr Slamdebüt (15). Bravo! Applaus und ab in die Pause!
TFSK (Martin Fritz und Hannes Blamayer) eröffneten mit penetranter Endreim-Ironie-Poesie versetzt mit den schlechtesten Ö-Slam-Text-Zitaten. Stefan Abermann zückte – das war an diesem Abend erlaubt – einen alten Text, musste sich registrieren und ließ Popups an allen nur erdenklichen Stellen aufgehen. MYLF machten das Flugzeug Europa wieder flott und Thomas Schutte ist ja eigentlich eh ein Lieber! Die Stimmung in der Bäckerei kochte fast über, alle Finalbeiträge waren eine Wucht, am Ergebnis änderte sich nichts mehr: THOMAS SCHUTTE gewinnt den BPS 100 vor MYLF und Stefan Abermann. Auf Platz Blech TFSK.
Ein grandioser Jubiläums-Slam. Bitte alle irgendwann (nicht mehr gleichzeitig) wieder kommen.
Zum Beispiel am Freitag, den 30. November 2012. Da wird der Münchner Bumillo als Stargast erwartet.
Word up und Slam on!
Markus Köhle