Volles Haus und volle Anmeldeliste. Das ist der Bäckerei-Poetry-Slam. Katrin ohne H liefert eine souveräne Moderationspremiere und 14 Poet*innen, die 15 sind, sorgen für eine großartige Vorrunde.

Laura Hybner eröffnet mit einem Graffiti in unseren Köpfen, keine Zeit zum Ausgebranntsein, Stichwort: Stagedistancing.

Silke Gruber hat Insta und macht was draus. Ein Schlachtmesser und geworfene Käsescheiben sorgen für Überraschungen und der generelle Lerneffekt ist groß.

Die Bacher hat auch Insta und weiß: der Gruppenzwang is a Luader. Es geht um GIOs, Girl-Bosses, NFTs statt Tupperware und die Targetaudience junge Frauen.

Tara Meister erklärt Frieda die Welt. Teilzeit ist keine Freizeit und Carearbeit keine Arbeit und was keine Arbeit ist, wird nicht entlohnt. Von wegen alle haben die gleichen Chancen.

Lena Westreicher hängt in einer Bar ab und an ihren sentimentalen Bar-Gedanken. Sie sitzt und wartet, weil sie was braucht, das aber nicht da ist, nur jede Menge Gin und kein Sinn des Lebens.

Cenet Weisz arbeitet Ticks auf und wird durch Ortsnamen getriggert: Zwickenberg und Greifenburg im Drautal sorgen für Auszucker im Flieger und dann auch noch das fatale Brustbeintippen!

Alexis Neira Navarro hat seinen Text aus dem Spanischen übersetzt und da fliegen uns Zungen, Körper und Vögel um die Ohren. Es geht um fließende Energie und wohl auch Körpersäfte.

Einfach Nik hat entweder Schmetterlinge im Bauch oder er ist im Bauch der Schmetterlinge. Ja, er hat sich verliebt, er glüht, übertreibt und weiß: Nicht jeder Satz ist gleich für alle Ohren.

Lena spannt ein Netz der Tränen, es geht um Krieg und was er aus Menschen macht. Herzschläge sind nicht mehr zu hören im Kugelhagel.

Anna M ist Ananas und weiß was über ein kleines Ich, das noch Samen ist und sich Zeit nimmt, zu erzählen. Hab keine Angst, kleines Ich, du bist ein ganz besonderes Wesen.

Nikolai Kirner findet, dass Pfferestreuer WG-Allgemeingut sind, sein Mitbewohner ist da anderer Meinung. Es geht um Nudeln mit Pesto und Psychologie-Studis in Innsbruck, die Schnick-Schnack-Schnuck-Brunnen aus Deutschland.

Johannes „Johnnie“ hat Trennungsschmerzen zu verarbeiten und ist kein Mann der großen Worte, aber ein Mann der perfekten Understatementperformance. Er tut sich vermeintlich hart und gern selbst leid.

Nikola macht’s kurz, es geht nämlich um Sex beziehungsweise Verhütung und männliche Konversationsfähigkeit.

An Spritzer, bitte! haben was für alle Hater und Neider und was gegen Kinder und Quetschis. Sie geben zu, Papastrophen und Mamateure zu sein.

Was für eine Vorrunde! Viele zum ersten Mal dabei und hoffentlich in Zukunft wieder.

Fotos von der Gruber Silke

Im Finale fragt sich Tara Meister: How can there be so much you/we don’t know? Es geht um Lust und unsere Körper. Einfach Nik sieht die Welt voller Wunder und baut Glücksbrücken. Nikolai Kirner macht sich stark für Qualitätsmenschen, weiß aber auch, dass es immer auch Quantitätsleute braucht. An Spritzer, bitte! führen uns ihren inneren Schweinhund vor und die Prokrastination ist ganz ihr Ding. Spitzenfinale und hauchdünne Entscheidung. Wir feiern gleich zwei Slam-Neulinge auf dem dritten Platz: Nikolai Kirner und Einfach Nik und den ersten Platz teilen sich drei Poet*innen: Tara Meister und An Spritzer, bitte! (Tamara Stocker und David Samhaber). Am Sieger*innenbier wird noch etwas vorsichtig genippt, der Slam-Beutel war schon ganz gut gefüllt. Katrin ohne H wird wieder moderieren, Papa Slam Markus Köhle ist sehr zufrieden und spielt Lieblingsnummern. Im Juni wird dann der/die neue Meister*in ermittelt und am Samstag, den 28. Mai ist das Stromboli in Hall the place to be and slam.