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Belinda, Benjamin Nussbaumer, Cenet Weisz, Daniela, Hierkönntemeinnamestehen, Julia, Markus Köhle, Martin Fritz, Mieze Medusa, Nick Bastian, Ramona Pohn, Simon Tomaz, Stefan Abermann, Thalia K., The notorious Sheepshagger
Das Innsbrucker BPS-Publikum ist dann doch das beste, treuste, pünktlichste. Saisonstart. Ausverkauft. 16 Anmeldungen. Viele Slam-Premieren. Schön. DJ Martin Fritz lässt die Boxen krachen, Stefan Abermann wird nicht gezogen und lässt sich von MC Markus Köhle wiederholt anmachen. Beste Stimmung also und die nicht Gezogenen kommen einfach fix das nächste Mal dran.
Benjamin Nussbaumer ist zum ersten Mal dabei, erzählt was von einem Mädchen, von Chaos, Spannung und Politik und am Ende gibt es auch noch eine Moral. Tadelloser erster Auftritt. Weitermachen, wieder kommen!
Nick Bastian betritt die Slam-Bühne auch zum ersten Mal, nützt seine Zeit, um Berente zu suchen, kommuniziert via Schauspieler-Fotos mit Bildunterschriften und beweist durchaus Selbstironie. Toll!
Ramona Pohn beweist Fremdsprachenkentnisse, lässt sich von Kate Tempest inspirieren und eine Mutter sagen: Your Daddy was a Soldier, Son. Deep and groovy. Daniela weiß über Lebenswege und darin befindliche Steine zu berichten sowie über Zäune, die einem auch oft im Wege stehen. Schön. Mit Belinda geht es in luftige Höhen. Sie vertextet eine Waldorfschulentradition, die Alpenüberquerung und schmückt den Text reichlich kulinarisch aus. Auch Backerbsensuppe musste mal in einen Slam-Text Einlass finden. Mahlzeit! Thalia K. widmet dem Text einem Menschen, der von uns gegangen: 1 Haken grau, 2 Haken grau und das ewige Warten auf blau. Berührend!
Julia schlüpft in drei Rollen: die Gebildeten, die Arbeiter*innen und die Sturm und Drang Generation und hat aus allen Perspektiven was zu sagen: Wählt!
The notorious Sheepshagger legt es auch politisch an, aber vor allem reimverspielt und ötztalerisch-expressiv. Überwältigend.
Cenet Weisz erzählt eine grausliche Geschichte, damit das auch mal getan wäre. Es ist ein Flug des Grauens, mit Eiterpatzen im Tomatensaft und das ist noch das geringste Übel. Erfreulich anders.
Mieze Medusa hat noch allerhand vor, bevor sie eine künstliche Hüfte braucht. Einiges lässt sich am Telefon erledigen, manches mit Umarmungen lösen. Ooohhh! Simon Tomaz verquickt Game of Thrones und die österreichische Innenpolitik und lässt Lord Herbert die Pferde bewaffnen. Erschreckend realitätsnah! Hierkönntemeinnamestehen erzählt die Geschichte vom Zungenbrecher. Endlich hat Fischers Fritz mal was zu sagen. Eine wohltuende Wortflut.
Ins Finale ziehen vermutlich drei KünstlerInnennamen ein: Nick Bastian, The notorious Sheepshagger, Mieze Medusa und Hierkönntemeinnamestehen.
Mieze Medusa begiinnt mit Holz, Erbe und Sturheit. Hierkönntemeinnamestehen setzt dem Müll und ein Scheiße-Smile entgegen. Nick Bastian setzt auf Außerirdische und Fortpflanzung und Fat Tony aka TNSS vertraut auf seine Spontan-Skills und Watschos-Erziehung.
Der BPS hat ein neues Siegergesicht: Nick Bastian! Mit Bier und Spenden schwer beladen schwebt er glücklich in den Innsbrucker Nachthimmel.
Schon am Mittwoch, den 2. Oktober gibt’s wieder Slam Poetry in der Bäckerei und zwar von Käthl & Ksafa. Freier Eintritt, schaut euch das an!
Juhui, euer Papa Slam m,