Der Bäckerei Poetry Slam im November ging zwar an einem ungewohnten Termin über die Bühne, war aber gewohnt gut besucht. Nicht nur das Publikum war groß, auch die Schar der Slamwilligen. Daher wurde das Teilnehmerfeld per Los entschieden, Ramona Pohn, Lisa Prantl, Sebastian Fritsche und Säugetier Sebastian mussten daher auf der Ersatzbank Platz nehmen.
Markus Koschuh eröffnete den Abend mit seinem Text über Konsumwahn, der allerdings ein Ablaufdatum hatte und nach 12,5 Punkten roch.
Haris Kovacevic schwächelte mit 9,5 Punkten und einem erhobenen Zeigefinger, nahm es aber gelassen. Der Bayer vom Dienst, Benedikt Hoffmann holperte durch einige Kürzesttexte und an einem Kindergarten vorbei (Bumbum! 11 Pkt.)
Danach war Hans-Peter Ganner den Rasenmäher an und erzählte die berührende Geschichte von Regenwurm Fridolin, der mit Dieter Bohlens Hilfe zum Ohrwurm werden wollte (12,5 Pkt.).
Christine Teichmann war aus Graz angereist und gab sich gesellschaftskritisch, Stichwort: Würde. Auch ohne Konjunktiv wurden daraus 15 Punkte und der Einzug ins Finale.
Michael Örtl erfüllte den Bildungsauftrag und sorgte dafür dass sich danach alle Menschen nur noch auf Japanisch zuprosten wollten (12,5 Pkt)
Auf Startplatz 7 arbeitete Käthl eine enttäuschte Liebe auf und verwendete dafür diverse Küchengeräte und Liedmaterial. Stichwort: Staubsauger. 13. Pkt.
Slamurgestein Güle G. Lerch lieferte einen Text über Pissen und LAWinen ab, die Urgewalten unter den Gerichts-Angelegenheiten. (9,5 Pkt)
Danach kam Marion Zieglauer, die auch Liebe im Herzen hatte, nur nicht für die richtige Person. Halleluja sagten wir und die Jury gab 13,5 Punkte.
Nach neun PoetInnen wurde eine vorzeitige Pause anberaumt und die Bar gestürmt. Die letzten drei der Vorrunde kamen also schon etwas angeheitert auf die Bühne:
Max Veulliet war auch eher trübselig unterwegs und ging durch die Straßen einer
namenlosen Stadt, um dort 11,5 Punkte zu finden, bevor uns WDP Rainer seine verstorbene Schwester Alvina vorstellte und dafür 9,5 Pkt. bekam.
Den Abschluss der Vorrunde machte Mario Tomic der in der Pause so viel getrunken hatte, dass er einen Text über Wasser von sich gab. 15 Punkte schwappten zurück und Mario ins Finale.
Das Finale wurde per Applaus entschieden, den Anfang machte Käthl, die sich Millimeter für Millimeter an die Schönheit der Menschen annäherte. Marion war auf einem Raftingtrip in die Unabhängigkeit, Mario badete dafür in Fäkalausdrücken und Christine Teichmann zeigte auf, dass einem nicht nur beim Villacher Fasching das Lachen im Halse stecken
bleiben kann.
Die Entscheidung war dann unentscheidbar: Käthl und Christine teilten sich den dritten Platz, Mario und Marion passten schon allein wegen ihrer Vornamen so gut zueinander, dass wir einen Doppelsieg feiern mussten. Hossa und Glückseligkeit waren die Folge und wir sehen unsere liebsten Grazer dann wieder, wenn am 17.12. das Städtebattle gegen Graz ansteht.
Bis dahin!