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Bernhard, Daniel, Klaus Lederwasch, Leo, Mario Tomic, Markus Köhle, Martin Fritz, Stefan Abermann, Toni, Yannick Steinkellner
Ein Ausnahmetermin, ein Donnerstag im Dezember und dann auch noch Eingangsschwierigkeiten. Aber das treue Innsbrucker Poetry Slam Publikum lässt sich von nichts abhalten, fröhlich und wie immer pünktlich und in Scharen in die Bäckerei zu strömen. Angenehme neun Starter – leider keine Slammerinnen, die dürften alle zu Weihnachtsfeiern eingeladen worden sein. Die Slammer nicht. Drei davon reisten sogar an. Einer aus Herne bzw. Leoben, zwei aus Graz. Stefan Abermann hatte seine neue CD TirolTrauma mit dabei und haderte, ob er mitmachen oder nur opferslammen sollte. Er machte mit und zog die Nummer 1. Was für einen Abermann aber kein Hindernis ist, ins Finale einzuziehen. Say you to me and thank you for the 21 Punktepoints. Toni mit der Nummer 2 versteifte sich auf die Buchstaben f und v, verzählte von seinem fucked up Finger, verfügte Ferkelfaschierung und forderte: Fingerfood verschwinde! Das Publikum gab sich verstört. Yannick Steinkellner schlüpfte in die Perspektive einer Schaufensterpuppe und rief zur Revolution auf. Das funktionierte und fand Anklang – ebenfalls finale 21 Punkte.
Klaus Lederwasch hatte seinen Sidekick Kucki mit dabei, umrundete den Mikrophonständer, ließ sich einen unverkennbaren Akzent einfallen und erklärte, wie man Kindermilchschnittenbier macht. Leo punktete mit Begeisterung, Berührung und ploppenden Seifenblasen – Kindheitserinnerungen und Welteneinklang – 19,5 Punkte. Martin Fritz war nicht nur DJ und Stempler am Eintritt, er hatte auch einen Adventskalendertext mit dabei, der mit Überraschungen, Heiligenbildchen, Vorwürfen, guten Vorsätzen und Prügel aufwartete – ebenfalls 19,5 Punkte. Daniel bestritt seinen zweiten Poetry Slam und berichtete von seiner WG. Der zukünftige Lehramtler erklärte WG-Spielchen (Halsgatze, Langsamgatze, Mausgatze) und sprach von Hangerl-Huder-Fetzen-Diskussionen. Bernhard las seine Diplomarbeit zum Thema Liebe von hinten bis vorn vor und hielt Bilderbuchmomente fest und schrammte somit ebenfalls knapp am Finaleinzug vorbei. Denn der letzte Finalplatz ging an den Mann mit der Nummer 9: Mario Tomic. Der echoreimte nicht nur, sondern erläuterte, dass er gerne über Geschlechtsteile schreibe, weil er sie so gern hätte (hat er natürlich eh, Konjunktiv halt) – ebenfalls finalwürdige 21 Punkte.
Im Finale dann Mario mit Kofferkeller, Yannick mit Schi-Heil! und Stefan mit Tirol_Trauma_2: Tiroler werden. Ergebnis: 2 steirische Zweite und ein Innsbrucker Sieger! Stefan Abermann holt sich den Slambeutel und das Siegerbier und nützt die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass seine CD TirolTrauma grad ganz frisch und phantastisch zu verschenken wäre. Das Publikum hört’s und leistet folge. Brav und bravo und Zeit für Helo! (Foto unten: Was da wohl am Boden zu sehen ist?)
Es wurde getanzt und in Maßen getrunken, manche fanden heim, manche kaum. Schön war’s. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder. Schönen Jahresausklang wünscht Papa Slam
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