Ich bin nicht Katrin ohne H, denn die wurde leider von Krankheit am Moderieren gehindert, aber das wie immer großartige, pünktliche und bestens gelaunte Publikum in der ausverkauften Bäckerei hatte ihr was mitzuteilen. Und ich, Martin Fritz, die Aushilfe bei Moderation und Nachbericht, hatte immerhin einen schönen Anzug an:
Und trotz diverser weiterer krankheitsbedingter Ausfälle meldeten sich exakt 12+1 Slammer*innen an, darunter ein gerüttelt Maß an Newbies, es war also angerichtet zu einem weiteren schönen langen Slamabend in der Bäckerei.
Fridolin eröffnete passend zum Datum mit einem Text gegen Bleigewitter und Haubitzen, Semra schloss an mit einem Text zu Spiegeln und Zucker, darüber wenn alles rausmuss und das selber lieben leichter fällt dank einer Freundin, Anna hatte eine Dickens-Pastiche über den Helmut im Gepäck, der aus dem Fenster sprang und niemals ankam.
Jonin Herzig erklärte, wie linkshändisch gestrickt wird, wie der Unterschied zwischen Werken und Handarbeit sowie Leute gelesen werden und anders gelesen werden könnten. Rebecca Emily schrieb Dickinson bis zu Asteroiden hin weiter und schenkte uns so die kostbare Erkenntnis, dass die Hoffnung eigentlich ein Dinosaurier ist.
Nicole übernahm zum ersten Mal DJane-Pult und Technik und lud mit ihrem Text zum Sehen der Potentiale und für Gelassenheit ein.
Anna Schober berichtete davon wie sie nachts in ausgefallenem Gewand schnell in einem Auto fährt und es dabei manchmal Flupp macht aus Liebe zum Menschen. Rebecka erinnerte daran, wie herzförmige Lippen für manche nochmal wichtiger sind als für andere und wie Lautsprecherdurchsagen zu ungewollten Exkursionen führen können. Sebastian gab uns Einblick in die fünf Friedenskreise und meiner Mitschrift ist nicht mehr zu entnehmen ob dabei das Wort Transnationalität oder Transrationalität fiel – beides wäre bzw. ist gewiss schön. Laura Hybner nützte die schönste Zeit des Jahres, die nach Weihnachten nämlich, für einen Weihnachtstext über das Top-Geschenk des Jahres in Tirol: Grödl. In Patricias Text ging es ums innerliche Zerbrechen und die innerlichen Trümmerhaufen und die Person, die dabei hilft.
Leo schaffte es mit einem Text ohne Bedeutung, Reime, Kontext oder irgendetwas das Stichwort Extrapunkt zu bekommen. Kathi Bacher teilte mit uns noch, wie es ist ein +1 zu sein oder eben nicht und wie entscheidend das Entscheiden für Beziehungen sein kann.

Jonin, Anna und Leo traten in einem 3er-Finale an in dem Ängste und Wände besprochen und der Bogen zum Anfang zurück gefunden wurde: Nie wieder Krieg! Nach einer angesichts des fortgeschrittenen Abends nur minimal künstlich ausgedehnten Applausabstimmung wurde eindeutig ermittelt: Anna Schober und Leo teilen sich den zweiten Platz und Jonin Herzig durfte den Sieg beim BPS im Feber 2021, die beiden adäquat gefüllten Slamsackerln und den Weckerpokal mit Naturgeräuschen zu den Katzen nach Salzburg mitnehmen.
Allerherzlichste Gratulation an alle Slammer*innen und vielen lieben Dank an Carmen am Einlass und für die Fotos, dem Bäckerei-Team rund um Nici und wir sehen einander in der Bäckerei wieder am 31. März 2023 (Ticketlink folgt asap).