Die Bacher am Einlass, Katrin ohne H an Kamera (all die schönen Fotos hier sind von ihr!) und den DJane-Reglern, Martin Fritz im Goldjäckchen als MC, 10 Slammer*innen auf der Liste – die Positionen waren klar und bestens besetzt als das Publikum wie stets pünktlich in eine wieder einmal ausverkaufte Bäckerei strömte.
Lenny eröffnete den Bewerb mit Zweifeln und Glauben an Fusionen und Seelenverwandtschaft, Antonia ließ Ostern in Kindheit und Gegenwart Revue passieren (das ist franzözisch und bedeutet: im Vergleich betrachten) und Marius wunderte sich, warum er slammen muss über Dinge wie Wohnungsnot, die eigentlich die Politiker*innen in Innsbruck ändern sollten (wenn ihr dürft, könnt ihr das ändern, wenn ihr am Sonntag wählen geht!).
Bei Kathi Bacher ging es um Kommunikation (gottseidank, ich auch nicht!) und Lachen beim Sex, bevor Die Bacher samt Jane-Austen-Zitat anlässlich eines Axamer Knallkopfs erklärte, warum „geht’s der Wirtschaft geht, geht’s dem Uterus gut“ Schmarren ist und Rumo Wehrli von so Schönem wie Bachnabelfusseln, Stimmbruch und Sternen erzählte.
Laura Hybner sprach angesichts viel zu häufiger einschlägiger Schlagzeilen das aus, wofür uns sonst oft die Sprache fehlt, Laura von nicht ignoranten menschliche Tieren und nicht-menschlichen Tieren ohne Stachel und Todo-List und das Slam-Team Mal was anderes, bestehend aus Francesca Herr und Fabian Navarro kam nach einem ungewöhnlichen Anfang gleich zur Sache: Suppenpeter_72, der auch die gleichen Filme und Serien wie wir schaut. Katrin ohne H beschloss die Vorrunde mit dem üblichen Sexkram: Formulare, Ohrläppchen, Bauschnabel.
In einem Finale mit Die Bacher (über Manisfestationen), Mal was anderes (über die 7 Gefühle) und Rumo Wehrli (über Rosmarin und Mama) wurde von einem dies begrüßenden MC Martin ermittelt, dass wir gleich vier siegreiche Personen und drei 1. Plätze für die gerade genannten zu feiern hatten. Und lassen Sie mich so indiskret sein: Exakt das taten wir dann auch!
Weiter geht’s im April mit dem BPS, aber der ist sowieso jetzt schon halb ausverkauft, also hängen wir das gar nicht an die allzu große Slamglocke!
Elf Poet*innen am Start. Die Bäckerei wie immer ausverkauft. Die Stimmung alles andere als matschig. Matschig ist es draußen. Drinnen wird ordentlich eingeheizt mit Poesie unterschiedlichster Art. Laura ist zum ersten Mal dabei und legt gleich einen Spoken Word Auftritt hin, der sich sehen lassen kann. Es geht um Red-Flag-Dudes, das Stichwort ist Mut und die Jury hat sich schon mal eingepegelt. Joey Woodner thematisiert das ausgelagerte Hirn Smartphone und unterhält sich gleichzeitig mit seinem gesamten Freundeskreis. Tschudi schlüpft in die Rolle einer Zwiebel, lässt Mettigel aufmarschieren, soßenspiegelblickt um sich und ist natürlich vielschichtig. Muhammed Dumanli kriegt den Satz „Dass ich dich lieben könnte, hätte ich nicht gedacht“ geschenkt und schenkt uns wiederum einen Text über Glückseligkeitssuche mit verwelkten Nelkensträußen und Sehnsucht.
Leo zieht alle Register, das heißt, erstmal die Schuhe aus, drapiert das Mikro drauf, stellt Texttafeln auf und dann, ja dann geht er in den Kopfstand, das Hemd rutscht ihm runter, er verliest seinen Text „Alles ganz leicht“ in dieser Haltung, der Bauch spricht zu uns, tanzt, er sieht Menschen, die mit Stühlen an der Decke kleben und stellt selbst die Nikolaushausmetapher in den Raum. „Wir malen nicht weiter, wir malen nur aus.“ Damit zieht er ins Finale ein und sich die Schuhe dann wieder an. Die Bacher bekennt: beim Passivsport kenn ich mich aus. You name it – I watsch it. Von Formel 1 bis American Footbal alles ist zu irgendwas gut und sei es auch nur zum besten Sonntagsnachmittagsschläfchen. Das Publikum kann mitviben – Finale! Lenny lässt die Sehnsucht und die Angst antreten und ist schließlich fertig mit ihren Glaubenssätzen. Sie hört nicht mehr länger auf die Angst und lässt ihr wahres Wesen raus. Alan Hofer fragt: Was wäre ich ohne Freunde? Er lässt uns wissen: „Freude sind mein Obst- und Gemüseentsafter.“ Freunde sind also gesund. Anna Schober weiß, dass sie viel, viel cooler ist, als die Polizei erlaubt, die weiß aber auch, dass sie zu oft Nein zu sich sagt und auf den Unsicherheitsstich wartet. Deshalb embraced sie die Unsicherheit und rockt das Publikum – Finale! Katrin ohne H legt eine alles umfassende Beichte ab. Sie sagt Wiedersehen am Telefon und lässt da und dort das Wasser laufen und ist untere Mittelschicht. Diese Sünden sind lässlich und der Text ganz schön lässig. Verena Clara schließlich macht quasi Werbung für den Erotikslam am 22. März im Brux. Denn ihre Premiere ist eine poetisch-erotische Explosion da prickelt es, da erschwitzen sich euphorisierte Körper Hitzespitzen, da schlagen sinnliche Gedankenblitze ein und aus – PAUSE.
DJ Martin Fritz sorgt für Pausenmusik wie er auch für Jingles und Vorher- und Hinterhermusik sorgte. Das Publikum sorgte dafür, dass zwei Slambeutel ordentlich gefüllt wurden. Die Jury hat ihren Job für den Abend getan und im Finale ging es dann um die Applauslautstärke.
Anna Schober lässt uns wissen, dass es leicht ist, müde zu sein und gemeinsam einfacher ist, wach zu sein. Leo macht auch auf zwei Beinen gute Figur und lässt das Publikum „Halt. Stopp!“ rufen. „Wir haben kein Recht, und als Nabel dieser Welt zu sehen“, sagt er, der uns vorher fünf Minuten seinen Nabel gezeigt hat. Die Bacher schließlich führt uns in ihre Sammelleidenschaft ein. Sie will jede Menge Krimskrams. Und wer soll den ganzen Krimskrams in den Slambeutel kriegen? Die Bacher und Anna Schober teilen sich Platz zwei und kriegen je zwei Duplos und der Sieger des Abends heißt: Leo, der mit dem Bauch tanzt!
Die tollen Fotos stammen übrigens von Katrin ohne H. Vielen Dank dafür!
Letzter Freitag im Jänner 2024 ist es, das BPS-Jahr wird eingeläutet – diesmal vom zarten Slam-MC-Glöckchen von Katrin ohne H. Die Bude ist wie immer seit Montag ausverkauft, ein paar frühe Vögelchen quetschen sich noch dazu und los kann es gehen.
Knackig und ohne Feature wird direkt in den Wettbewerb hineingestartet, das Zeitmanagement musste es möglich machen, denn 12 Poet*innen müssen erstmal in eine einzige Vorrunde passen. Frisch und kämpferisch startet also Berit Neumayr in die Runde, wie es die „Natur der Frau“ eben ist nebst dem klang- & lohnlosen Verrichten von Care-Arbeit und den vererbten Kämpfen der Großmütter.
Darauf folgt Nathan der Nice, seines Zeichens mutig für unseren geplanten Gast eingesprungener Poet (und nebenbei bemerkt amtierender U20-Poetry-Slam-Meister in Österreich). Er holt uns die Demorede in die Bäckerei, die eins wenige Stündchen vorher auf dem Innsbrucker Landhausplatz begegnen hätte können. Er ist der „Nazis durch den Schornstein“-Feger, sein Text gegen Rechts ist kein Hassmanifest. Joa…bis auf einer 4 in der Streichwertung Höchstpunktzahl. Ist noch Luft nach oben, würde Yannick Steinkellner sagen (kl. Insiderschmäh am Rande).
Wenn Nik König erstmal den Mikroständer beiseitestellt, kann eins sich eigentlich sicher sein, dass die Performance lit und er währenddessen auch irgendwann mal am Boden liegen wird. Das lyrische Wir wird zum lyrischen Du und kämpft sich umeinander mäandernd in einem Streit über Gott und Moral in die Utopie. Am Ende ist die Zahl und die Zahl ist in dir und du bist die Zahl. Gleich sind wir alle gleich und messbar.
Lennys lyrisches Ich ist die persongewordene Selbstlosigkeit und findet sich in einer toxischen Beziehung mit einem Lasterkönig wieder – dicht & high – aber sie kann ihn doch sicher ändern! Ich rette also bin ich … betäubt von der Hoffnung und verliert sich dabei selbst. Es ist mucksmäuschenstill als Lenny ihren Vortrag piano piano mit einem Atemzug beendet.
Leni legt den Fokus aufs Wesentliche und plädiert dafür, Gefühle zulassen, nein, auch zeigen zu dürfen – soweit so gut. Sie will dem Druck der Leute nicht nachgeben, das kann es doch wirklich nicht sein. Was alle auch so vorbehaltslos unterschreiben wird plötzlich zu einer queeren Liebesgeschichte und wird mit den Stichworten Liebe & Mut goutiert. Leni las zum ersten Mal in der Bäckerei – MC Katrin wird an das „Komm bitte wieder“ erinnert, das Publikum lässt es hören.
Ebenfalls BPS-Newbie und direkt mit einem Bühnennamen ausgestattet: Crazy Resi („razy“ ausgesprochen) schrub über das Zuhause, den Ort der Freiheit, über charismatischen Cappucchino, Narben wie runzlige, getrocknete Feigen und deep talk walks, die Echtheit und Klarsicht mit sich tragen, nachhause ohne Anfang und ohne Ende.
Thalia K. wollte eigentlich über die Breitfußbeutelmaus schreiben, aber…naja. Stattdessen folgt ein Mustertext, einer der stellvertretet, wenn man ein nervöses … Ich … L… orem ipsum dolor set amet stammeln will. Er ist in ABBA-Reimen verfasst, die Dancing Queen singen und mustert sich improvisiert durchs Line-Up in dem Thalia diverse Namen der Mitstreitenden einbaut. Hier könnten Ihre Worte stehen.
Mit dem zweiten von Käthl frischgebackenen Bühnennamen erläutert uns die Schowwarin (Anna Schober), das sie viel gelernt hat im Leben, aber eines wird sie nie können: ein Funny Dude zu sein. Dafür kann sie die gereimten Beschreibungen in einer Geschwindigkeit spitten, das man gar nicht mehr weiß, wo man hinlachen soll und das Publikum macht spontan in der Hook einen Mitmachtext daraus. Alle lieben Funny Dudes, auch wenn sie oft mediokre Pseudofeministen sind. Anna reizt damit die erwähnte Luft nach oben aus – 5er-Wertungen across the board.
Die Bacher schlägt direkt in eine ähnliche Kerbe und berichtet von der Geschichte, wie sie Hausverbot im Moustache bekam. Schuld war ein Flirt, quasi mit einem Funny Dude, der nicht sofort Schnappatmung bekommt, wenn hörbar gegendert wird, aber eben auch der Partnerin das Geschenkekaufen für seine Mutter überlässt. Auf Taylor-Swift-Bashing folgt der Weiß-Sauer ins Gesicht und der Abschlusssatz for the gods: „Look what you made me do.“
In Vollbeanspruchung als DJ und Slam-Poetin startet auf der 10 Käthl: Sie mag Italien nicht, genau genommen mag sie Länder generell nicht. Länder sind wie die Außenseiterkinder im Kindergarten, man spielt einfach nicht mit ihnen, sonst bekommt man Dauerpest. Aber Käthl dada-slämt sich dann doch so in vollherzige Rage, dass aus der Dauerpest dann doch Dauerpesto wird. Bereit für den Urlaub bei Autogrill!
Skinny Dee (aus Osttirol) demonstriert wie respektvolles „vaorschen“ zwischen Ost- und Nordtiroler*innen funktioniert. Er habe nämlich das gepflegte Schmähführen schon in die DNA geklatscht bekommen. Am Ende kommt es auf gegenseitigen Respekt an und, dass man sich ja gegenseitig auf der Schaufel hat. Eine Prise Selbstironie kann auch nicht schaden, immerhin ist in Osttirol der Haarlem Shake gerade aktuell.
Diese Monstervorrunde beschließt eine weitere Newbie nämlich Laura, oder wie sie sagt: das Pesto kommt zum Schluss. Sie pitcht uns eine geniale Idee, die gegen den sonst eher suboptimalen, weil klebrigen Konsum von Orangen Abhilfe verschafft: die Duschorange. Das Stichwort „food porn“ fasst Lauras Vortragsstil zusammen, der sehr passend ist, immerhin steige man nach einer Duschorange wie Botticellis Venus geboren aus dem Orangenschaum aus der Dusche.
Uff…da hat eins sich schonmal eine Pause verdient.
Das Finale bestreiten Käthl mit ihrem Take on Nostalgie und Geschäftigkeit und dem Hybrid aus zwei Stichwörtern „friaga ischs halt so“. Nathans Text befasst sich mit PPPPBastard-BBBBPapas und anderen Vaterfiguren. Die Schowwarin setzt Prosa nach – wie untypisch für die Flowqueen – und holt mit der Geschichte über Rudi, den nettesten Obdachlosen von Salzburg, den verdienten Sieg.
Komm vorbei – dein Text kommt an. Dieses unser Motto gilt noch 3x vor der Sommerpause. Es heißt also noch 3x: Alle dürfen mitmachen, haben 5 Minuten Zeit, eigene Texte zu präsentieren & das Publikum entscheidet, wer in die Finalrunde kommt. Den Gewinner*innen winkt Ruhm, Applaus & Sieges-Schokolade, Verlierer*innen gibt es keine & hinterher tanzen wir zu „Halo“. Aber wo & wann fragt ihr jetzt? Ganz einfach hier:
Am Samstag 24. Juni 2023 um 20:00 Uhr im Zeughaus beim Slam unter Sternen, Reservierungen: hier. (MC: Martin Mauszi Fritz).
Am Freitag 30. Juni 2023 um 19:00 Uhr in der Bäckerei beim Bäckerei Poetry Slam, Tickets wie immer nur im Vorverkauf:hier. MC ist Martin Maus Fritz & Jingles kommen von Käthl (Anmeldung für Slammer*innen vor Ort bis 18:30 Uhr, Bar/Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr)
Am Freitag 14. Juli 2023 um 20:00 Uhr im Zeughaus beim Slam unter Sternen, Reservierungen: hier. (MC: Katrin sans H).
Das Haus der Musik ist ausverkauft. Schon seit Tagen. Da kann weder der Gardasee noch das Pfingstwunder was dagegen ausrichten. Beim TirolSlam23 wollen alle dabei sein. Verständlich. Das Line-up ö-slamwürdig, die Stimmung fantastisch, DJ & MC blendend gekleidet und die Jury zuverlässig. Was will eins mehr!
Martin Fritz mach Einlassmusik, die das Haus der Musik noch nie gehört hat. Es gibt viel neues Publikum im Raum. MC Markus Köhle muss tatsächlich erklären, was da jetzt kommt und macht es gern.
Eröffnet wird der TirolSlam23 von Roswitha Matt. Sie ist zweifache Tirol-Slam-Siegerin, sie kann das. Sie kann auch griechisch angehaucht sprachspielen wie nur sie es kann. Es wird jetzt schon die erste 10 gezückt und es sollen im Laufe des Abends noch viele folgen.
Katrin ohne H berichtet von einem dieser Tage, die als Frage sich tarnen, und eins ganz schön schlecht ausschauen lassen. Aber das muss sich natürlich niemand gefallen lassen, also: Fick dich, Tag!
Leo stellt den Müllkübel in den Mittelpunkt, lässt ihn träumen und seinen Platz im Leben finden, dass mitunter allerhand zu schlucken ist, nennt man Leben.
Die Bacher präsentiert eine Not-to-do-Liste mit fünf Punkten und anmiert das Publikum mehrmals zu Zwischenapplaus. Da wird realistische Werbung eingefordert und ordentich in die Farbpalette der sprachlichen Gestaltungsmittel gegriffen. Die Menge tobt, es regnet 10er.
Thalia K. beginnt mit einem Figerschnippschauer und zeichnet dann eine Liebesgeschichte vom Ver- bis zum Entlieben.
Kathi Bacher stellt sich dem Kampf der Realität, lässt sich raus aus der Schachtel und lernt, damit umzugehen: Verdrängung is over!
Die erste Hälfte ist gelaufen und Die Bacher zieht schon mal ins Finale ein. Katrin ohne H einstweilen noch am Schleudersitz.
Dann fegt Nik König über die Bühne wie ein Derwisch und bietet intensive Kopfeinblicke mit massivem Körpereinsatz. Im, nicht durch den Text ist eine Taube zu Schaden gekommen. Es wird sich aber multilingual um den Vogel gekümmert. Das Publikum ist außer sich und doch ganz bei Nik.
Tamara Stocker verwehrt sich gegen das Durch-die-Blume-Sagen und bringt die Missstände auf den Punkt. Es braucht keine blöden Blumengeschenke sondern endlich Gleichberechtigung!
Käthl rollt anhand eines pinken Plastikkochlöffels gleich mehrere Generationen Familiengeschichte auf, bis das Ding endlich zu Bruch geht, nachdem es schon für so viel Scherben gesorgt hatte.
Laura Hybner macht Neurodermitis zum Thema und erzählt von Sina, die wütend auf ihre Haut ist, und so gerne machen würde, was für so viele Gleichaltrige ganz normal und nichts Besonderes ist.
Silke Gruber schließlich lässt die Ü-40erin raushängen, entsorgt Gurkengläser zu den vorgesehenen Zeiten und zuzelt keine verhippsterten Cocktails aus denselben. Aber sie rappt (im Stehen und vor Kakteen) und wenn Silky Silk sagt, dass das Rap ist, dann ist das Rap und die Crowd bounct und die 10er fliegen hoch. Silke Gruber mit der höchsten Wertung des Abends im Finale, Nik König der Lucky Loser.
An dieser Stelle ein Dank an Alena Klinger für die tollen Fotos. Ein Dank auch an Flo und Stefan für die Lichtshow und den perfekten Sound. Ein Dank auch an Theresa für die Abendleitung und an Verena für die reibungslose Kommunikation im Vorfeld.
Im Finale stellt sich Nik allerhand vor, vergisst dabei allerdings nicht, was er zu sagen hat. Er lässt alles raus auf der Bühne, sogar das Bruderkrebsgeschwür.
Silke Gruber bekennt sich zu ihren positiven Mutterschaftsgefühlen. Das Mamasein kann sie und es tut ihr gut. Dem Slam tun solche Texte gut und dann fährt auch noch der Kehrmaschinenherrgott durch denselben.
Die Bacher schließt mit einem Freundschaftstext und zeigt auf, was alles verbindend sein kann – sogar eine Sangriaallergie. Wir beide sind geplante Qualitiy-Time, heißt es an einer Stelle. Insgesamt 14 mal 6 Minuten Qualitiy-Time in Slam-Text-Form sind somit vorüber und der Tirol-Slam-Titel bleibt in Ü40iger Hand.
Die Bacher ist Vize und Silke Gruber die neue Tirol-Slam-Siegerin!
Juhui, wir feiern die Tiroler Meister*innenschaften im Poetry Slam diesmal im ganz besonderen Rahmen: Am Freitag, den 26. Mai 2023 um 20:00 Uhr im Haus der Musik. Wenn Ihr es nicht verpassen wollt, besorgt Euch ganz schnell Karten im Vorverkauf onlineoder direkt im Haus der Musik, Universitätsstraße 1 (Mo-Fr 10.00–19.00 Uhr & Sa 10.00–18.30 Uhr).
Moderieren wird Markus Köhle, Jingles auflegen Martin Fritz und folgende Slammer*innen haben sich qualifiziert: Roswitha Matt (Featured Poet / Titelverteidigung + Landeck Slam) Käthl (nominiert für: Poetry Slam Imst) Katrin ohne H (nominiert für: Telfer Poetry Slam) Kathi Bacher (nominiert für: Gestaltwandlerslam Innsbruck) Nik König (nominiert für: Die Bäckerei Poetry Slam) Leo (nominiert für: Slam unter Sternen) Silke Gruber (nominiert für: Saunaslam) Thalia (nominiert für: Stromboli Slam) Die Bacher (nominiert für: Poetry Slam Buch) Tamara Stocker (nominiert für: Poetry-Slam-Preis) Laura Hybner (nominiert für: Poetry-Slam-Preis)
Für gewöhnlich birst die Teilnehmendenliste beim Bäckerei Poetry Slam ja aus allen Blatträndern – nicht so diesmal. Drei Slammis schreiben sich auf die Liste, Katrin ohne H und Käthl komplettieren trotz Doppel- und Dreifachrollen das Feld. Dann kanns ja los gehen, denn an Publikum mangelts wie immer nicht. Leo ist MC und freut sich.
Ein fünf Leute starkes Teilnehmendenfeld verträgt noch ein Feature, findet der MC, und schickt einen extra eingeflogenen Poeten namens Leo ans Mikro. Wenn er eine Speise wäre, findet er, wärs doch schön, wenn die Bissen alle gleich schmeckten, repräsentativ für ihn stünden und nicht eine arme Person mal Chili abbekäme. Stichwortzuckerlfans finden: Identität in gekrümmten Universen.
Startnummer 1, Nik, schreibt Lyrik und ehe wirs uns versehen flowt er schon weg, was haben wir auch anderes erwartet. Aufgeben, aufheben, aufgehen zwischen Mondscheinsonate und Sonnenaufgang. Es sind nur „Sekunden, die uns trennen vom was wäre gewesen“ und direktament 43 Punkte.
Katrin o.H. legt nach mit einem Glitzerregen und Graubehebenprogramm. Wir sind die, mit denen’s nicht fad wird, ob du’s willst oder nicht, Reinhold. Und versteckt wird sich auch nicht mehr, weil es nicht sein muss.
Käthl stellt uns den Gesichtsklatscher5000 vor, FacePalm sozusagen, und den Mundklatscher, der solche vermeiden soll. Jetzt gratis mit extra Stille – Sebastian-Kurz-approved. Stellt euch das mal vor, wie ruhig es grad wär.
Hélène Bron ist gerade auf Austauschsemester, das erste Mal dabei und würde gern bleiben, nicht laufen, ihr Bestes geben, um in beiden Situationen glücklich zu leben.
Den Abschluss der ersten Runde macht Selina Binderlehner, zum zweiten Mal dabei und sie findet, sie sei der Inbegriff des Mittelmaßes. Rebellisch sein, das ist was für andere, sie ist zum es allen recht machen da, aber die Leute müssen schon zeigen, mit ihren Täfelchen, was sie wollen.
Damit gehts in die Pause, in der Leo die Punkte halbiert, damit es im Finale nochmal ordentlich welche draufregnen kann und wenig später entspannt in eine zweite Runde, die von Hélène eröffnet wird, die aber leider keinen zweiten Text dabei hat. Es regnet trotzdem douze points (das ist witzig, weil gerade Eurovision Song Contest war und Hélène aus der französischsprachigen Schweiz kommt) – und zwar wirklich.
Selina Binderlehner hat Schnee im Kopf im ewigen Winter, der auch im Frühling nicht aufhört komischerweise. Das Einschlafen bleibt zäh, die nächtlichen Schritte haben es in sich, es kommt kein Tauwetter und im nächsten Winter schneits nur wieder drauf.
Käthl wäre gern mehr wie Leo, nämlich nett, oder wie ihr Text, auch nett, und plädiert für die Rehabilitation dieser Eigenschaft. Nett ist nämlich die kleine Schwester von LOVE. Sogar Mutter Theresa schält sich aus ihrem Grab und sagt: „….nice!“
Nik befreit erstmal das Mikro aus dem Ständer und stellt sich vor. IBK hör zu! Aus Kirgistan auf einen neuen Kontinent, Neuland in Deutschland und „keine Heimat weit und breit“. Seine Geschichte ist kein schales Schifffahrtsunternehmen (=Reederei), seine Performance dafür außer Atem bringend.
Katrin ohne H schließt ab mit badassgangstergefühlen, die in Wahrheit echte Stärke beweisen. Wenn er ihn gern hat, wenn sie sie gern hat, wenn du dich gern hast und sie bewundert alle, die das tun, trotz der Leute, denen es nicht passt, wer sie sind und wen sie gern haben.
Leo holt nochmal alle auf die Bühne bevor die letzte Wertung eingeholt wird. Am Scheinwerferlicht vorbei sind ein Haufen 9er und 10er zu erspähen, das geht sich aus, trotz der douze points für Hélène und Katrinoh nimmt das Slamsackerl mit nach Hause. Juhui!
Das nächste Mal gibts uns beim Riesentermin der Saison auf die Ohren, nämlich den Tiroler Poetry-Slam-Meister*innenschaften am 26.5. im Haus der Musik in Innsbruck.
Der nächste Bäckerei Poetry Slam steigt am 30.06. und alle weiteren Termine findet ihr eh hier auf dieser very Seite oder neuerdings auf Instagram und Facebook.
Ende des Monats ists, die Bäckerei öffnet ihre Tore, die gewohnten Szenen spielen sich ab, alle nach Slam Dürstenden haben ihr Plätzchen gefunden und schon haut Martin Fritz in die Nasenflöten und MC Katron ans Moderationsmikrofon. Es gilt eine Vorrunde mit 13 Teilnehmenden an der Zahl zu bestreiten – dann mal los.
Käthl schreit nie, meint sie, schreit aber dann doch. Das bleibt eins bei so Reinholds, die meinen es sei eben gerade „in“ orientierungslos zu sein. Käthl kontert, nein, das ist schon immer so, man denke ans Zähneputzen, wenn bsoffen. Dafür gibts jetzt schon das Stichwort des Abends (Spoiler: später kommt noch so eines): Schreinhold.
Jakob ist zum ersten Mal dabei (wie über ein Drittel des Line-ups, juhui). Es gleiten uns Reime in die Ohrgänge, dass wir gar nicht mehr mitkommen. Er ist ein Kleintier, mit Armen und Beinen, doch allein hier im vollen Schwarzglanz wie Mario auf der Kartbahn. Ihm folgt die Bacher mit einem Freundschaftstext, denn ihre Freundschaft ist Perfekt, Theater statt Referat und Rasiererwitze darin, zu lange Bluetoothübertragungen, allergische Reaktion wegen zu viel Sangria und Urlaub in Österreich wie der heilige Kanzler es will.
Anna Schober legt direkt so einen nach, auch wenn es erst über jemanden geht, der ist wie ein Loch in der Socke, das über die ganze Ferse geht, wie Essiggurkerl auf der Geburtstagstorte. Der Mitstudi ist sehr unangenehm, aber er lässt sich immerhin mit sehr witzigen Metaphern beschreiben. Die Studienfreundin ist dagegen die frische Bleistiftmine und Sommerregen und macht alles wieder gut. So gut, da ist so ein Finaleinzug ein Leichtes.
Silke Gruber entschließt sich während eines grottigen Bibi-und-Tina-Films, zur Superheldin zu werden und die armen Kinobesuchenden davor zu bewahren, sich weiterhin diesen Film anzusehen, bei dem der Scheitel bei jedem Schnitt auf einer anderen Seite liegt. Diesen ist es aber eher egal, auch das Kind ist nicht sehr amused. Silke ist und bleibt trotzdem Slamjesus für immer (Anm. der Red.).
Sabi, auch zum ersten Mal dabei und 12 Jahre alt (ein Woo geht durch das Publikum), hat so viele Gefühle wie es Farben gibt. Rote, wie in den Buntstiften, den Dächern, dem Blut, Weiß wie im Brautschleier, den Wänden, ihrem Herz, Blau wie im Wasser den blauen Flecken, ihren Adern, Schwarz wegs der Trauer und Geld, wie der Pullover, deine Locken, die Sonne. Es geht um Erinnerungen, Abschied, Vermissen, Vergessen, Farbe und Hoffnung.
Tamara Stocker sagts gern durch die Blume und das Wortspiel, oder sollte man sagen: Floral? Und ist Demenzian eigentlich das Gegenteil vom Vergissmeinnicht? Wir fragen das Florakel, das prompt mit einer FlowerPointPräsi antwortet. Aber eigentlich ist ihr der enorme Schnittblumenverschleiß am Weltfrauentag ein Rosendorn im Auge. Sie will keine Glückwünsche dafür, dass sie wählen darf. Zu direkt? Naja, manche Dinge muss man eben nicht durch die Blume sagen. Finale, sagt die Jury unverblümt.
Bei Ines Strohmeier gehts auch um ein wertvolles Gut: die Demokratie. Und um Privilegien, denn von manchen wiegt der Rucksack eben schwerer als von anderen. Wir haben ein Recht auf Rechte. Wir faseln von Zugangsschwierigkeiten und nennen das Problem dann „Repräsentationsdefizit“. Wir Schnitzl, wir Schifahren, wir Marillenmarmelade, aber wer ist denn dieses wir überhaupt. Auch das reicht am Ende für einen Lucky-Looser-Finalplatz.
Leo spricht über Beziehungsweisen beziehungsweise Beziehungswaisen. Beziehungen zu vermessen wäre eben das. Klarheit ist wichtig, aber die allzu klaren Narrative spielen platte Lieder und heißen dann alles pauschal „beziehungsunfähig“. Effekt: ein Haufen Beziehungswaisen, die nicht blühen dürfen, weil sie ja leben würden, wie eigentlich nicht vorgesehen.
Anna Wolf – die dritte Slam-Newbie in der Runde – erzählt von ihrer Freundin. Diese werde zerfressen und sie sieht aber die Verletzungen nicht, die „du“ ihr zufügst. Es werden Kilozahlen genannt, die auf den Magen schlagen. Sorgenfrei essen, sorgen vergessen. Das wäre schön, aber „Ich bin 22 Jahre alt und ich habe noch nicht gelebt.“
Melina findet sie und „du“ sind an einer Kreuzung falsch abgebogen. Und jetzt ist alles anders und es passt nichts mehr. Raucherlunge, Graskopf, Alkileber – alles ist da, aber nix mehr stimmig. Umkehren geht auch nicht. Das Lachen von damals bleibt heute im Hals stecken.
Kathi Bacher erzählt uns eine Beziehungsweise in vier Sommern, die überhöht und schnell auslaugt und ein hässliches Clichée ist. Später läufts besser, die Vorzeichen sind anders, er würde sogar für sie auf die Straße kacken (wer dabei war, weiß warum). Dazwischen sind noch vier Sommer allein mit zwei Stück Kuchen. Verspeist im Finale.
Den Ringelreigen beschließt Selina, bevor uns allen die Puste ausgeht. Sie erzählt von Raphael, Simon und Sebastian, die damit prompt in die Riege der beliebten Männernamen der Tiroler Slamily aufgenommen werden (welche die anderen sind, müsst ihr euch schon mit Erscheinen auf sämtlichen Slams und aufmerksamem Zuhören erarbeiten). Es fallen Worte wie gebärfreudig, naiv, prüde und verklemmt und damit ist hoffentlich alles gesagt. Raphael darf bitte den Mund halten und bekommt das zweite Stichwort des Abends: Raphael du depperte Sau
Nach einer mehr als wohlverdienten Pause rittern Kathi Bacher (die uns den Kackwitz erklärt und von sisyphos’schen Vorsprechen an Kunstakademien erzählt), Ines Strohmeier (mit ihrem Zwiegespräch mit der Natur, „hörst du die Maschinen, wie sie zornig bohren“), Tamara Stocker (kein Scherzo im Hochdruckgebiet der musikalischen Schwanzvergleiche) und Anna Schober (Alkohol du unsre liebste Droge, aber weh tuts dann doch, ist der Papa dran) um den Titel des Abends.
Katron schafft es doch tatsächlich einmal eine einzige Siegerin zu küren nämlich Anna Schober (und ist insgeheim froh, kein Siegesbier besorgt zu haben).
Wundervoll war das, im Mai gibts wieder. Wichtig: schon am 12.! Siehe: Infos&Tickets
April, April – bitte das ist schon längstens vorüber, Bäckerei Poetry Slam spielts doch immer Ende des Monats. So auch diesmal – was denn sonst. Und eigentlich und um ganz ehrlich zu sein schreibt sich diese Ankündung auch nur so pro forma, denn wir sind schon wieder ausverkauft. Sage und schreibe 4 Tage vorher. BPS-Publikum = Bestes Publikum. Das klingt schön, ist so, und wird auch immer so bleiben. ❤ Da wird sich Stargästin Ines Strohmeier aber freuen!
Wer jetzt traurig ist, kein Ticket ergattert zu haben – weinet nicht! Wir machen so viel, so oft könnt ihr gar nicht kommen – versprochen.
Bäckerei Poetry Slam im Mai zum Beispiel: Tickets hier oder zum großen Jahresevent *piu piu piu piuuu*: TIROL SLAM 23 im Haus der Musik!Tickets hier
Aber zurück zum April:
Gästin also Ines Strohmeier Anmeldung für Slammis wie gehabt bis 18:30 vor Ort Beginn 19:00 Am MC-Mic diesmal Katrin ohne H An den DJ-Sequins Martin Fritz
Das war wieder mal was. Anfang der Woche ausverkauft, volles Lesenden-Line-up, (Achtung Spoiler:) Hippiescheiß – was man so braucht an einem BPS-Abend. Das Publikum aka der Streichelzoo IBK ist in the house und die Jury willgt ein, ausnahmsweise mal bis 10 zu zählen. Dann kanns ja los gehen.
Katharina brockt sich ein spontanes Opferlamm ein, indem sie ihrer Slam-Neuling-Begleitung erklärt was das ist. Na, so ein Glück, dass sie wie immer auch diesmal zufällig auch einen Text dabei hat. Es regnet Konfetti auf und ab und wie ihr Opa schon sagte: „Nach jedem Winter, kommt ein Mai.“ (= frei zitiert).
Den Wettbewerbstart macht, wie am Vortag in Telfs auch schon, Martin Fritz mit einem handgefertigten Psychotest. Das aufmerksame Publikum, das sich nicht von der Witzdichte ablenken lässt, kann darin herausfinden, welcher Saunagast er*sie ist. Die Auflösung ist aber sowieso immer oh stunning, fluid for ever und bekommt das Stichwort Eucaryoten, das die schlauen Mäuse im Publikum sogar buchstabieren können.
Nikolai Kirner ist sicher: nur Lifecoaches schlafen auf dem Rücken und so Optimierungsheinis. Nikolai dagegen schläft auf dem Bauch (das Publikum ist nicht convinced) und demonstriert seine Liegepose im Stehen. Nemo, der WG-Goldfisch macht es ihm übrigens nach, also das mit dem auf dem Bauch schlafen und nimmt sich ein Beispiel an so manchem Tindermatch und treibt oberflächlich.
Bei Lenny geht es um die Stille, die sie einfach nicht und nicht in Ruhe lässt. Dabei ist sie so schwach und fragil, immer wenn etwas anderes da ist, ist sie automatisch weg. Aber wenn die Flaschen klapperten war sie da und half ihr die Ohren zuzuhalten. Sie tut alles, damit die Bierflaschen dableiben und erinnert an alles. Das Glöckchen schiebt sich auch noch hinein, denn das Zeitlimit naht, aber das tut dem Finaleinzug keinen Einbruch.
Der angereiste Lukas „Lui“ Hofbauer gesteht: er ist Achselschwitzer, aber im Grunde ist er hauptsächlich Serien. Sein Leben ist ein Blockbuster, okay, ein Indiefilm, okay ein Amateurfilm, bei dem drei Freunde vergessen die Abdeckung der Kamera abzunehmen. Er hat das Zeitmanagement eines Steins aber alle Staffeln Brooklyn 99 in drei Tagen hat er doch irgendwie geschafft. (Netflix und) Chill doch mal eine Runde mit mir.
Skinny D hat einen Text dabei, der ist wie Brokkoli, aber wie panierter mit Röstzwiebeln drauf. Gesund und deep, aber doch ein bisschen knusprig. Es ist ein Wortspieltext über Leute, die ihr Haus aufgaben. Sein eau de toilette* ist aus Mosbeeren und Kaiserschmarrn und sein buttergeschwenkter Lebensweg eine Kaiserschmarrnmetaphorik der Liebe. (*das ist französisch und bedeutet so viel wie: jetzt hab ich Hunger
Lallemang Francais (das ist französisch und bedeutet so viel wie: lall mal, franz) hat witzigerweise einen Text auf Englisch dabei. Verwirrend. Er ist auf jeden Fall sorry for taking the piss und busy getting high, außerdem kennt er sich mit nass machen aus und hat Ofenfritten.
Bei Paul Szabo gibts einen Appell auf die Ohren, aber einen gar nicht lauten. Es geht um Kerzen im Fenster, um den Schein der Kerzen als Rettungsanker. Es ist eine Geschichtsstunde in Gedichtform, die Lauscher ist offen, die Geräusche aus. Sogar der Boden muss bluten für Kerzen. „Zigaretten, Kerzenschein“ resümiert die Zuckerlhungrigen.
Sandra hat einen Schwank aus dem Kindergarten mitgebracht und erzählt von Max (Name von der Redaktion vergessen) und dessen naffe Focken. „Randra, wo find meine Focken?“ will er wissen. Es steigen Besenstielvergleiche, die direkt die pädagogisch wertvolle Lektion eröffnen, dass es ja auch die Qualität und nicht die Länge des Stiels ankomme. Hauptsache dein Besenstiel mach dich und andere glücklich. Trotzdem ~unangenehm~. Aber MVP Pius rettet den Tag: „Aba i will, dass die Bäume leben“!
Katrin darf jetzt ihren Text selber zusammenfassen (LieGrü): der schnellstgeschriebene Text aller Zeiten. Ein Transkript einer in 5 Minuten gesprochenen Sprachnachricht über einen delusional5000 D.U.D.E., der meint sie wäre ein „jungs Madl“ und hätte Bock, ihre Lebenszeit damit zu verbringen, sich von ihm belehren zu lassen. I do not think so.
Dem Finalefinale geht die Verlosung vierer Tirol-Slam-Karten voraus, für die die Sußmäuse im Publikum die „Mode-Ration“ Martin Fritz‘ erraten sollten und stattdessen so Perlen wie Fritzbox, St. Martin, Fritzens fixe Sexymacher, Karten für Glam-Slam, Lumpenpack und martinierte Outfits einsandten.
Um den Sieg battleten sich schließlich Skinny D mit einem straighten Bledsinn, osttiroler Kärtnerdiss, Lenny mit einem Tag zum Wegwerfen und Stecknadelstimmung, Sandra mit einer Ode an die Bibliothekarin, die vielleicht gar nicht so ist, wie du glaubst und Lukas Hofbauer mit einem Flug am Introtext von Starwars vorbei und den Tipp an den Papa, er soll enicht unbedingt jeder Facebook-Gruppe beitreten.
Lenny und Lukas teilen sich den Hippiescheiß und gründen spontan ein Slam-Team um Leos wohlverdienten Applaus einzufordern. Feinifein wars – 5/5 gerne wieder! Und zwar am 28. April 2023. Bussi ❤