Grüßi ihr Frostnasen, hier spricht (= schreibt) eure hocherfreute Katrin ohne H, die was euch durch den Bäckerei Poetry Slam im Februar 2023 führen dürfen wird. Auch diesmal können es hochkarätigste Gäste gar nicht mehr erwarten, die Bühne zu stürmen und mit feingesponnenem Textgut um die Gunst des Publikums zu rittern. Aus Fern angereist und fix dabei sind die großartigen: Jonin Herzig und Jonas Galm, nebst den üblichen Verdächtigen und bestimmt wieder ein paar Newbies am Slam-Mic. Ihr kennt das Spiel.
Für Teilnehmende gilt wie immer: bis spätestens 18h30 kann sich auf der Liste eingetragen werden, für Zuhörende gilt wie immer: Kuriositäten für das Slamsackerl sind immer gern gesehen und bitte bitte bitte unbedingt rechtzeitig Tickets checken und zwar hier: zum Onlineshop.
MC: moi (das ist französisch und bedeutet Katrin ohne H) Jingles: Martin Fritz Anmeldung für Slammer*innen vor Ort bis 18:30 Uhr Bar/Einlass: 18:00 Uhr Beginn: 19:00 Uhr wie immer in der Bäckerei
Hallo 2023! Hallo Bäckerei-Publikum! Schön, dass ihr so zahlreich wie immer seid. Selbst in der Prüfungswoche bleibt Platz für Slam Poetry – sehr löblich. Dem fröhlichen Knurren zufolge, sind einige zum ersten Mal da, auch gut.
Die Überschrift stammt aus dem Beitrag der Startnummer 1: Thaila K. Der Elfenbeinspecht ist 1925 ausgestorben, aber gehen tut es in ihrem Text um ihre Oma, feiner Anfang.
Zemmler hat sechs Südtirolentstehungsgeschichten mit dabei und bringt darin auch Asrael und Gargamel unter.
Tereza Hossa zitiert aus dem Standard-Forum, weiß, dass unabhängig das neue geil ist und ist fickfrei seit Mai, dafür aber schon mal fix im Finale. Fabian Dengg ist zum ersten Mal auf der Slambühne und spannt einen Bogen von der Thermomix-Party bis zu Solarstrom-Tinder-Weltretter. Mieze Medusa ist stabil und war neulich Bikinis kaufen. Ihre wetterfühlige kleine Zehe wies ihr den Weg ins Finale. Martin Fritz wiederum erklärt, wie das so ist: Aus alt wird neu, wir haben es gewusst, weil wir so sind. Nur ein Neu Lüzerath gibt es nicht. Ein Aktivismustext mit Schmerzgriff. Katrin ohne H begibt sich unter das Gras. Furchen fließen und: Tat sich dir ein Abgrund auf, dann spucktest du hinunter. Das reichte nur knapp nicht fürs Finale.
Der Gravoar Bua bittet um Applaus und lässt für sich umblatteln, er sitzt sowieso, der Lappn bleibt und die Schrittmustererkennung gibt Aufschluss. Käthl schwingt den orangen Plastikkochlöffel, der so gut in der Hand liegt und an dem sich eine Familiengeschichte erzählen lässt, bis alles zu Bruch geht. Das ist auf jeden Fall finalwürdig. Leo versetzt sich abschließend in einen Müllkübel, um den Wert von Gefühlen anschaulich zu machen, auch das ist alles andere als Mist und hat sich einen Finalplatz verdient.
Da die Jury laut Publikum gute Arbeit machte, setzte sie diese auch im Finale fort. Dort begab sich Leo irgendwo ins Nirgendwo und will mit seinem Text eintreten ins Mich. Tereza Hossa hat sich einen tierheimtraumatisierten Hund besorgt. Käthl lässt Glitzer ins Herz einiexplodieren und ist Fashionista-Gangsta-Oma-super-cute5000. Und Mieze Medusa schrumpft die Welt mit nimmersatter Kräftegärung. Es macht Boom-Boom-Balla-Balla-Welt-weg – die Spendensackerln kommen gut gefüllt auf die Bühne zurück. Die zwei Drittplatzierten dürfen sich daraus was holen. Tereza ext einen Rote-Beete-Saft, Leo zieht sich ein Gegenwarts-Lyrik-Buch erst raus, dann wohl mal rein. Käthl holt sich den zweiten Platz und Mieze Medusa gewinnt den Jänner-BPS und teil sowohl Slambeutelbeute als auch Sieger*innen-Bier. MC Markus Köhle macht seinen Abschluss-Jump, es gibt Stimmungsmusik, dann werden gemeinsam die Sessel weggezaubert und die Tanzfläche eröffnet. So muss BPS! Danke an alle, die mit dabei waren. Juhui!
Ausverkauft beim Dezember-Termin, das hatten wir schon länger nicht mehr. Unser Publikum bekommt halt eben doch zurecht regelmäßig sämtliche Lorbeeren als bestes Slampublikum des Landes. Einlasschefin und Abendleiterin Carmen Sulzenbacher, Djane Käthl und MC Martin Fritz waren also ohnedies schon bestens gelaunt und die Laune stieg noch einmal, als sich 12+1 Slammer*innen anmeldeten (von denen viele Katharina und/oder Bacher heißen) – und ein schöner langer Slamabend in der Bäckerei sollte es auch tatsächlich werden.
Laura Hybner verarbeitete den #Hafermilchgate auf ihre Weise und lud zum Blick über den Bubblerand hinaus ein, Nik König hatte sich was dabei gedacht, was er da dichtete darüber, wer dichter ist: Goethe, Dostojewski oder König. Von Samira lernten wir, was ein Kompliment bewirken kann: einen super Text unter anderem über die Welt, wie sie uns gefällt, mit Saunadebatten und Sillbaden. Katrin ohne Hs versehentlicher Musenanruf kam zur spät nicht für den Onkel Huberst, sondern für ihren Buddy den Schubert Franz. Paul Maul erklärte die Genese seines Stage Names, philosophierte über brotlose Kunst in der Bäckerei und Fremdenverkehr, wurde von seinem Handy veräpelt, war aber immerhin nicht schachmattle, bevor Dayo ein eindrückliches Liebesgedicht präsentierte, das ansprach wie die Liebe halt für alle etwas anderes ist, und manchmal auch like removing red from a danger sign. Die Bacher gab uns Einblick in die Traditionen des teilweise hochbegabten Bacher-Clans zur Mariah-Season und anscheinend gibt es im gesamten Unterland keine Debreziner, St. Johanner und/oder Frankfurter mehr dank dieser Familie. Stefan Angermayrs Tischgesprächen unter Männern waren auch praktische Tipps zu entnehmen (Stichwort Ananassaft und Butterbrot) und als sexpositive Veranstaltungsreihe begrüßen wir das naturgemäß. Auch Lenas Text thematisierte das von Mariah Carey erfundene Fest und die damit verbundenen Traditionen, wo nach Neujahrküssen aus „Bis Balds“ schnell „Lange nicht mehr gesehens“ werden. Katharinas Kindheit war ein Apfelbaum, anscheinend scheinbar schien die Sonne und nackt sein kann sie nur mit geschlossenen Augen und was für schöne Bilder mehr diese Badewanne von einem Text beinhaltete. Kathi Bacher widmete sich ebenfalls den Heimfahren am Jahresende, den Onkeln, die veganes Essen und Gendern nicht verstehen, und hinterher dem Verirren in der Nacht, wenn es eben nicht egal ist, mit wem du schläfst, wenn ich nicht da bin. Eine Idee kam Noah Kettner im Café, nämlich an die zu denken, die nicht weiß und männlich sind und appellierte auf Augenhöhe: Lass uns Gesellschaft wagen! Anna Schober, die 12+1. Fee, hinterfragt sich selbst zum Glück nicht mehr so sehr, dass sie inzwischen auf ihr Hobby und ihre Kunst angesprochen sehr wohl sagt: Sie macht Slam, jajajajaja!
Nach der Verlosung von 2 Tickets für die Tirol-Meister*innenschaft im Haus der Musik am 26. Mai 2023 eröffnete Samira das Finale mit einem Tagebucheintrag über Kaffee, Käsekuchen und Kiffen im Himmel. Katrin ohne H erzählte im Dialekt von ihrer Oma, die das Wunder schafft, 2 Kriagl auf 3 Seidln aufzuteilen und auch sonst angeblich nix rechtes auftischt, während sich die Tische biegen. Anna Schober gab einen Einblick in die bizarre Welt der Fitnessstudios und bodyshamende Ppppposer auf Steroiden, während es doch eigentlich nur darum gehen sollte, dass wir nackt sowieso alle geil sind. Eine Message, die ankam und Anna ihren ersten Sieg beim ersten Antreten beim BPS einbrachte – wir gratulieren auf das Allerallerherzlichste! Dank Fitnessstudiobesuch war es ihr ein leichtes, die Topflappenhandschuh-Trophäe, die Siegesbierflasche und das rappelvolle Slamsackerl voll Graffel nach Hause zu tragen.
Foto (c) Carmen Sulzenbacher
Wir wünschen euch einen schönen Jahresausklang und freuen uns jetzt schon auf den nächsten BPS am Freitag, den 27. Jänner 2023 – stay tuned, dann verpasst ihr nicht den Link zum Ticketshop!
Der November-Poetry-Slam war ein vorbildlicher. Alles perfekt. Neue Menschen im Publikum und auf der Bühne. Die Hütte voll und die Auftrittsliste auch grad recht lang. Elf Leute am Start und zu Beginn gleich ein Rap und Architektur verbindender Beitrag von Marc mit dem Stichwort Poltergeist und einer kaputten Fassade in der Stiftgasse als Hauptakteurin.
Katharina Forstner wollte mit aller Kraft ein Schlechmensch sein, Demos verschlafen und zum Spritzerstand statt an die Uni. Berit hatte Salzwasserluft und Honigsüßduft im Textgepäck und präsentierte Beziehungen als stürmische See.
Der Text von Martin Fritz hätte auch eine Sprachnachricht, eine Symphonie, ein Meeting oder ein Foto eines Blumenstraußes sein können, war aber immerhin kein Podcast. Leo wollte eine Motte sein, suchte den Mond und das Licht im Allgemeinen und drückte sich aus wie ein Pickel.
Katharina ließ uns wissen: Ich spür dich, Schwester. Ich hör dich, Schwester. Du bist nicht allein und zog damit schon mal fix ins Finale ein. Thalia K. ließ uns alle Wau machen und stellte fest: Wir sind Einhörner, Kinder.
Hanna thematisierte den Verlust eines nahestehenden Menschen mit Besonderheiten. Es ging um schleichende Verluste und all die letzten Male und das Bild der ausschwingenden Schaukel blieb in unseren Köpfen hängen. Nik König fühlte sich Flamingo, hatte ein offens Ohr wie Van Gogh und und landete – ob kausal oder Kontingent – auf einem neuen Kontinent.
Katrin ohne H berichtete von krasser Liebe: Du bist so gangster, wenn du verliebt bist und bad ass, wenn du dich lieb hast. Noah schloss die Vorrunde mit einem Türen-öffnen-sich-Türen-schließen-sich-Text ab. Da bewegten sich Menschen getaktet in vorgeizeichneten Bahnen.
Das Publikum wünschte sich ein Fünferfinale und sollte es haben: Martin Fritz, Katharina, Nik König, Berit und Kathi Forstner matchen sich um das Sieger*innen-Bier und den Slam-Beutel. Martin Fritz ließ die Tiere des Waldes aufmarschieren und Geranien in Flammen stehen. Katharina wusste, dass Applaus, wie Liebe, kommt und geht. Nik König erwies sich als Strich in der Landschaft mit Hang zum Regen. Berit machte sich Gedanken darüber, was wir hinterlassen und an was sich erinnert werden wird. Katharina Forstner schließlich wartete mit einer Posttraumatischen Ferialjoberfahrung auf, es machte mehrmals Ding-Dong und die Hot-Post-Lady brachte nicht nur Rsa-Briefe.
Es wurde fleißig geklatscht und das Publikum wollte es so, dass Katharina und Martin Fritz sich den zweiten Platz teilten und Nik König, Berit und Katharina Forstner das Sieges-Trio bildeten. Auch mal was Neues!
Ein 20 Jahre Jubiläum verlangt nach 20 Texten. So war es dann auch. 17 am Start. 3 im finalen Stechen. Macht in Summe wunderbare 20 Slam-Texte zum 20er Jubiläum. Einfache Rechnung – super Sache! Natürlich war längst ausverkauft. Natürlich hätten noch viel mehr Leute dabei sein wollen. Sorry, geht leider nicht mehr. Aber es wird zukünftig Wege geben, mal wieder einen Slam vor so richtig vielen Menschen machen zu können. Viereinhalb Stunden Programm war des Jubiläums würdig und fraglos einzigartig. Mit dem Line-up wären drei Abende zu füllen gewesen. Wir geben nicht an, wir lassen nur wissen. MYLF reisen aus Wien an, Yannick Steinkellner aus Dortmund, Henrik Szanto aus Hannover, Sevi aus Linz, Leo aus Garmisch, Roswitha Matt aus Imst und all die anderen Slammer*innen kommen zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis – löblichst!
Beim circa zweihundertsten Slam sind tatsächlich sehr viele zum ersten Mal dabei und ich muss sowohl die Regeln erklären, als auch die Stimmung ein bisschen anheizen – aber ja, Jubiläum heißt nicht, nichts zu tun, nur das Tun feiern. Das lässt sich machen. Martin Fritz legt auf und steht mit Käthl beim Einlass, Silke Gruber macht die angemessen streng-liebliche Türsteherin, Carmen Sulzenbacher ist leider krank zu Hause, kriegt aber einen fetten Applaus geschickt. Die Feldschafft hat vorher für uns gekocht und uns ordentlich aufgepäppelt. Es geht uns gut. Wir sind bereit für die Slam-Show des Jahres.
Sevi legt los und fühlt sich gleich schon mal schlecht, weil er einen Job hat, er hat aber auch Haxen und insofern kein Mobilitätsproblem, nur ein Problem mit den Bestestenmenschen. Alt, männlich und hässlich wird als Stichwort mit einer Blaschke Kokoskuppel belohnt: Schicht für Schicht ein Gedicht!
Leo hat ein Museum der bildnerischen Kunst des 20. Jahrhunderts besucht und ist mit Wortspielen wieder raus gekommen. Da klaut Mone und das macht Po-bleme.
Lukas ist zum ersten Mal dabei, arbeitet seine Bucket-List ab und kommt in Wellen. It comes in waves. Floods of emotions, memories and other feelings. Well done, come back again!
Yannick gibt sich superschwellig, beschwert sich nicht, will ihn nur endlich reingeschossen kriegen, den geilen Impfsaft – Virencocktailparty für alle. Da wird das innere Kapitol gestürmt und die Wertung geht durch die Decke – Finale!
Silke Gruber entdeckt den Onderschwoherigen für sich, der den Doigen den Sensor am Bauhof ersetzt und schaut, dass nicht Schindluder getrieben wird mit der guten Haller Bürgerkarte.
Roswitha Matt lässt sich von der Schwerkraft und vom Alter nicht runterziehen, hört auf ihre inneren Stimmen, spurt nicht mehr so, wie andere wollen und hat nur Angst vor Sport.
Die Zynischen Gossiphuren können’s nicht mehr, kein Wunder, nach zwei Jahren wie diesen. Selbst das Hoseanziehen wird zum Problem und sexistische Witze sind natürlich durch die Pandemie auch nicht verschwunden.
Die Bacher gibt gleich Fernsehtipps für den nächsten Lockdwon: Love is blinde macht, dass goldene Weinkelche verschenkt werden und führt Protagonisten mit Granitblockeloquenz vor.
We-do-it-for-the-culture-MYLF dürfen endlich wieder: Leben, losgehen, boom! We appreciate that. Are you sure? Yes!
Markus Koschuh hat Hoffnung mitgebracht, auch die Zuversicht schaut vorbei und die Ermutigung ist ebenfalls zur Stelle. Das ist schön und gibt der Traurigkeit keine Chance.
Dayo nützt die zwei Mikros zur Demonstration kultureller Unterschiede und zeigt, was Bier da und dort macht, was gute Laune da und dort macht und führt uns allen vor Augen, wie wetter-(und bier)abhängig wir doch sind.
Nicole wiederum macht spürbar, wie die Zeit vergeht, entdeckt die Gelassenheit für sich und trotzt damit den ersten weißen Schamhaaren.
Laura Hybner macht die schwarzen Löcher in den Köpfen aller Cyber-Mobbing-Opfer zum Thema und stellt fest: Social-Media-Profile sind keine Spiegelbilder.
Kate präsentiert sich als nervöse Person geht aber souverän damit um und hat Granddaddyissues, da hilft kein Kachelnzählen, das ist hart, aber gehört erzählt.
Und dann ist auch schon Pause:)
Henrik Szanto ist 30 (wie lange schon? Wir wissen es nicht). Er bereitet einen Gutteil des Publikums darauf vor, was ihnen bevorsteht: Katheter und Bingo, Bolzenschussgerät und Lieblingspantoffel. Das Publikum freut sich und schickt Henrik ins Finale.
Katrin-we-can-always-tell-ohne-H liefert nicht nur den Reim des Abends – Homofrauen mit Monobrauen – sie rockt generell und auch das Stichwort gehört erwähnt: Bad-Ass-Bitch-Bart. Finale.
Dennis rundet als Neuling die längste Vorrunde seit Jahren ab mit Aus-dem-Leben-Gegriffenem. Sein Wort wiegt zwei Federn. Seine Worte lieben die Stille und er gibt ihnen Raum.
Und das war’s auch schon.
Katrin ohne H, Henrik Szanto und Yannick Steinkellner im Finale, das natürlich ausgeklatscht wird. Auf Katrins „Einer dieser Tage“ folgt Henriks Brustschwimmen und Futur 2 und Yannick beschließt mit: Wie sie mir sagten. Wer jetzt noch nicht geweit hat, hat Tränenflüssigkeitsliquiditätsprobleme. Das Publikum hat Rettich dabei, Katrin zieht sich ein Notizbauch aus dem Spendensackerl und Henrik und Yannick teilen sich das Sieger*innen-Bier und den Rest der Spenden.
Papa Slam Markus Köhle macht seinen Signature-Moove-Jump und tut sich nicht weh dabei.
Es ist 23 Uhr 23 eine gute Zeit für ein 20er Jubiläum. Ab jetzt wird gedancet und Starkenberger verstoffwechselt. Es werden auch Gschichteln gedruckt und es wird früher als früher nach Hause gegangen werden. Caus’: We do this for the culture!
Es ist wieder so weit. Am Freitag, den 14. Oktober 2022 nehmen wir es wieder einmal mit einem ganzen Orchester auf. Das ist kein Gegen-, das ist ein Miteinander. Slammer*innen und das Tiroler Symphonieorchester auf der Bühne im Haus der Musik. Das wird einmalige Syphoniepoesie!
Es wird Schuberts Unvollendete gegeben und die Slammer*innen Tamara Stocker, Martin Fritz und Katrin ohne H geben ihrerseits alles, haben sich auf Schuberts Musik eingelassen und werden sich in der Vorrunde mit dem Orchester abwechseln und in der Finalrunde dann jeweils gemeinsam mit dem Orchester die Bühne nun ja, sagen wir mal symphonierocken. Dafür gibt es hier Tickets. Das müsst ihr euch geben. UND hinterher gibt es im Foyer dann noch ein Late-Night-Slämmchen für alle Mitmachwilligen. Bitte hier (m.natter@landestheater.at) anmelden und dafür eine Freikarte kassieren. Los geht es um 19:30 Uhr, das Slämmchen dann gegen 22 Uhr. Markus Köhle moderiert und Käthl wird dem Haus der Musik ihren Jingle-Stempel aufdrücken.
Daniel Jarosch hat dieses tolle Foto beim letzten Poetry-Slam-meets-Orchester-Abend gemacht. DANKE!
Der BPS wird 20 Jahre jung! Anlässlich dessen hat Carmen Sulzenbacher den wunderhübschen Flyer oben gebastelt. Wir beginnen die Feierlichkeiten mit dem September-Bäckerei-Poetry-Slam am Freitag, den 30. September 2022. Moderieren werden Katrin ohne H und Leo, Jingles auf die Ohren gibt’s von Käthl, Einlass ist ab 18 Uhr, los geht es um 19 Uhr und alle, die mitmachen wollen, sollen sich bitte bis 18:30 in die Liste vor Ort eintragen.
Und übrigens hat der BPS beim Öslam, den österreichischen Meister*innenschaften im Poetry Slam, von der Slamily wieder einmal den Slömy, den Szene-Oscar, für das beste Publikum Österreichs zugesprochen bekommen. Und womit? Mit Recht!
Der Mai-Bäckerei-Poetry-Slam am Freitag, den 27. Mai 2022 verspricht ganz besonders lässig zu werden. Gästin ist Tara Meister, es hat sich aber auch ein Team mit kryptischem Namen und bekannten Gesichtern angesagt. Katrin ohne H wird moderieren und Papa Slam Markus Köhle jinglet und sorgt für Stimmungsmusik davor, dazwischen und danach. Einlass ist ab 18 Uhr, los geht es um 19 Uhr und alle, die mitmachen wollen, sollen sich bitte bis 18:30 in die Liste vor Ort eintragen. Hier geht es zu den Tickets: https://diebaeckerei.kupfticket.at/events/baeckerei-poetry-slam-im-mai/
Am Samstag, den 28. Mai können Motivierte dann im Stromboli in Hall noch einen Slam-Nachschlag erhalten. Der Stromboli-Slam ist auch schon legendär und Hall bzw. das Stromboliohnhin immer eine Reise wert.
Wir freuen uns auf euch Mit fröhlichem Juhui Papa Slam m,
Schönes Frühlingswetter war noch nie ein Grund, dass die Bäckerei nicht ausverkauft ist, wenn wir dort unsere Slambühne aufbauen – und so strömte das Publikum auch diesmal gut gelaunt, gut aussehend und pünktlich herbei (Das Foto zeigt letzte Vorbereitungen vor dem Einlass), sodass Martin Fritz ausreichend Zeit blieb für ausführliche Späßchen am Moderation-Mic und einen außerhalb der Wertung startenden Opferwurst-Text, der klärte, wie wichtig Händewaschen ist. Ein gut gealterter Prä-Pandemie-Text!
Katrin ohne H bediente diesmal die Regler an den Jingle-Decks, eröffnete den Abend mit fundamentalen Feststellungen zwischen am Boden zerstört sein und am Boden bleiben und allem dazwischen. Es folgen gleich drei BPS-Debütant*innen: Max gab Einblick in sein Tagebuch des Durchschnitts, Südtiroler Dialektuniversalwörter und nahm vorweg, was vielleicht heute erst ausbaden, den Kater Noster. Elias las, was seine Notizenapp vom letzten Sommer hergab, es war ein Scheißaugust, die Dating-Apps sind also wieder am Startbildschirm gelandet. Karin berichtete davon, wie es sich anfühlt, wenn das Aufstehen schon ein Marsch bis zum Titan ist, eins am Ende aber doch wieder weiß, warum wir hier sind. Leo nutzte die Regel, wonach exakt 20% eines Slamtextes gesungen werden dürfen exaktestens aus und zeigte auf, wie zehn kleine Störungen ein- und ausgegrenzt werden, als könne eins Menschen in Schubladen sperren. Laura Hybner beschloss die Vorrunde mit ihrem Text „Sturmtage“ wie eine Orkanböhe, die über die Bäckerei zieht, Haare abschneiden und erste Reihe in der Demo, alles dabei.
Die Jury entschied weise und eindeutig, dass es ein klassisches Dreierfinale geben sollte, in dem Max mit mehreren Kurztexten von Bogen von Vereinsleben über Punk bis zu ewig alten Computern spannte. Leo eröffnete mit einem Märchen über ein Dorf voller Annas offiziell seine Dad Joke Ära und Elias hatte noch ein Heartbreak mit Kugelmenschen und Nasenbluten auf Lager. Per Applausentscheidung wurde ermittelt, dass das Slamsackerln, gut gefüllt mit vom Publikum gespendenten Spezereien, Strumpfhosen, FFP2-Masken, Taschentüchern und Kleingeld, in Leos Hände gehen sollte – wir gratulieren Leo zum ersten BPS-Triumph!
Bleibt die lieben Mäuschen, die ihr seid, und bis zum nächsten BPS am 27. Mai, dann wieder mit Papa Slam Markus Köhle on the Moderations-Mic!
Es tut so gut, wieder mal ausverkauft zu sein. Ja, das Ausverkauftsein kann man gerne persönlich nehmen. Die Bäckerei-Bühne zu betreten, ist Heimkommen. Heimkommen und von vielen lieben Menschen applauskräftig begrüßt zu werden. Voll schön!
10 Poet*innen sind am Start. Den Auftakt macht Katrin ohne H mit einem sehr innsbruckspezifischen Text: es geht um den Luxus Wohnen in Ibk. Muss das wirklich sein? Maklerprovision ist das passende Stichwort dazu. Martin Fritz folgt mit einem fulminanten Zehensteig-Dialog der wohin führt? Na in den sozialen Supergau natürlich. Vorerst aber ins Finale! Cenet Weisz hat einen Traum, der kein Ablaufdatum hat, aber gerne in einem Leberknödel stecken darf und mit Handke denkt, wer soll’s ihm auch verdenken? Tamara Stocker lädt unseren inneren Akku auf, speist die sozialen Batterien, gibt zu, dass Tirol für sie eine erogene Zone ist (Erogiron Tirol) und hat natürlich ein Profil mit Bio, aber was heißt das schon? Konkret: Finale mit Höchstwertung. Andrea ist zum ersten mal auf der BPS-Bühne und rockt gleich schon mal auswendig volle fünf Minuten dreißig. Fragt sich, was wirkliche Probleme sind, was wir tun können und was die Hölle ist: Schule, Pandemie und Differentialrechnung. Ananas träumt vom Haus am See, will irgendwann im Juli so leben, wie sie will und ist Grinsekatze und Trauriger Clown, Energieball und Trauerspiel mit Aussetzertagen, aber vor allem ein Ballon mit flüssigem Glück. Silke Gruber hat modernes Wörd. Englisches Computersprech wird nicht be-, sondern zurecht geschöneggt. Da muss der Schweinslaptop mitunter bluaten, die Powershell hält’s aus und was lernen wir? Ein Laptopjahr entspricht 4,4 normalen Jahren. Finale! Rowena Minatti legt auch ihre Premiere hin. Sie begehrt ein Stück vom Unendlichkeitskuchen, lässt sich dafür gerne von persönliche Rücklagen erleichtern und weiß: Nichts bleibt, wie es ist. Leo ist heut Leo Löwenbräu, will aber synonym bleiben und will den vollen Saal leeren und auch was lehren. Denn er ist da, wenn sich niemand für uns interessiert. Andreea beschließt die Vorrunde mit einer Improvisation in englischer Sprache und entführt uns in ihre Welt, die burnt, wo alles burnt, weil es keine Tränen zum Löschen gibt. Da werden Blumen gelächelt und Flügel ausgeteilt. Wir heben alle ab und zwischendurch erhoben sich auch alle im Publikum (also zur Halbzeit der Vorrunde) um kurz zu Stimmungsmusik von Martin Fritz zu Stehtanzen. Das war der visuelle Gänsehautmoment der Vorrunde, textlich gab es natürlich mehrere. Und weil so viele 17 Punkte hatten, gibt es nur ein Dreierfinale: Martin, Tamara, Silke.
Martin Fritz zieht eine Cancle-Culture-Liste aus dem Ärmel, der ein Lesebühnen-Quarantäneheft ist. Silke Gruber hat Klachl, Greggn, Graffl, Gsumms und Glump dabei, schwitzt koan Wettex und isch eh lei 42 Mal vorgekommen. Tamara Stocker schließlich will nicht Netflix&Chillen sondern Fritt-Dösen, gibt das eisgekühlte Pommes Luder und hat Feelings for Frittiertes. Das hat breites Identifikationspotenzial und bringt ihr den BPS-März-Sieg und die Tiroler-Bier-Trophäe ein. Silke und Martin teilen sich Küfferle-Schoko-Karotten und Manner-Mandelcreme-Eier (Dieser Satz enthielt Produktplatzierungen, angemessenen Betrag bitte überweisen!). Ihr wart alle großartig! Bis zum nächsten Mal mit fröhlichstem Juhui Papa Slam m,
Siegerin Tamara Stocker nimmt die Trophäe in Empfang