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Katharina, Katrin ohne H, Lallemang Francais, Lenny, Leo, Lukas Hofbauer, Martin Fritz, Nikolai Kirner, Paul Szabo, Sandra, Skinny D
Das war wieder mal was. Anfang der Woche ausverkauft, volles Lesenden-Line-up, (Achtung Spoiler:) Hippiescheiß – was man so braucht an einem BPS-Abend. Das Publikum aka der Streichelzoo IBK ist in the house und die Jury willgt ein, ausnahmsweise mal bis 10 zu zählen. Dann kanns ja los gehen.
Katharina brockt sich ein spontanes Opferlamm ein, indem sie ihrer Slam-Neuling-Begleitung erklärt was das ist. Na, so ein Glück, dass sie wie immer auch diesmal zufällig auch einen Text dabei hat. Es regnet Konfetti auf und ab und wie ihr Opa schon sagte: „Nach jedem Winter, kommt ein Mai.“ (= frei zitiert).
Den Wettbewerbstart macht, wie am Vortag in Telfs auch schon, Martin Fritz mit einem handgefertigten Psychotest. Das aufmerksame Publikum, das sich nicht von der Witzdichte ablenken lässt, kann darin herausfinden, welcher Saunagast er*sie ist. Die Auflösung ist aber sowieso immer oh stunning, fluid for ever und bekommt das Stichwort Eucaryoten, das die schlauen Mäuse im Publikum sogar buchstabieren können.
Nikolai Kirner ist sicher: nur Lifecoaches schlafen auf dem Rücken und so Optimierungsheinis. Nikolai dagegen schläft auf dem Bauch (das Publikum ist nicht convinced) und demonstriert seine Liegepose im Stehen. Nemo, der WG-Goldfisch macht es ihm übrigens nach, also das mit dem auf dem Bauch schlafen und nimmt sich ein Beispiel an so manchem Tindermatch und treibt oberflächlich.
Bei Lenny geht es um die Stille, die sie einfach nicht und nicht in Ruhe lässt. Dabei ist sie so schwach und fragil, immer wenn etwas anderes da ist, ist sie automatisch weg. Aber wenn die Flaschen klapperten war sie da und half ihr die Ohren zuzuhalten. Sie tut alles, damit die Bierflaschen dableiben und erinnert an alles. Das Glöckchen schiebt sich auch noch hinein, denn das Zeitlimit naht, aber das tut dem Finaleinzug keinen Einbruch.
Der angereiste Lukas „Lui“ Hofbauer gesteht: er ist Achselschwitzer, aber im Grunde ist er hauptsächlich Serien. Sein Leben ist ein Blockbuster, okay, ein Indiefilm, okay ein Amateurfilm, bei dem drei Freunde vergessen die Abdeckung der Kamera abzunehmen. Er hat das Zeitmanagement eines Steins aber alle Staffeln Brooklyn 99 in drei Tagen hat er doch irgendwie geschafft. (Netflix und) Chill doch mal eine Runde mit mir.
Skinny D hat einen Text dabei, der ist wie Brokkoli, aber wie panierter mit Röstzwiebeln drauf. Gesund und deep, aber doch ein bisschen knusprig. Es ist ein Wortspieltext über Leute, die ihr Haus aufgaben. Sein eau de toilette* ist aus Mosbeeren und Kaiserschmarrn und sein buttergeschwenkter Lebensweg eine Kaiserschmarrnmetaphorik der Liebe. (*das ist französisch und bedeutet so viel wie: jetzt hab ich Hunger
Lallemang Francais (das ist französisch und bedeutet so viel wie: lall mal, franz) hat witzigerweise einen Text auf Englisch dabei. Verwirrend. Er ist auf jeden Fall sorry for taking the piss und busy getting high, außerdem kennt er sich mit nass machen aus und hat Ofenfritten.
Bei Paul Szabo gibts einen Appell auf die Ohren, aber einen gar nicht lauten. Es geht um Kerzen im Fenster, um den Schein der Kerzen als Rettungsanker. Es ist eine Geschichtsstunde in Gedichtform, die Lauscher ist offen, die Geräusche aus. Sogar der Boden muss bluten für Kerzen. „Zigaretten, Kerzenschein“ resümiert die Zuckerlhungrigen.
Sandra hat einen Schwank aus dem Kindergarten mitgebracht und erzählt von Max (Name von der Redaktion vergessen) und dessen naffe Focken. „Randra, wo find meine Focken?“ will er wissen. Es steigen Besenstielvergleiche, die direkt die pädagogisch wertvolle Lektion eröffnen, dass es ja auch die Qualität und nicht die Länge des Stiels ankomme. Hauptsache dein Besenstiel mach dich und andere glücklich. Trotzdem ~unangenehm~. Aber MVP Pius rettet den Tag: „Aba i will, dass die Bäume leben“!
Katrin darf jetzt ihren Text selber zusammenfassen (LieGrü): der schnellstgeschriebene Text aller Zeiten. Ein Transkript einer in 5 Minuten gesprochenen Sprachnachricht über einen delusional5000 D.U.D.E., der meint sie wäre ein „jungs Madl“ und hätte Bock, ihre Lebenszeit damit zu verbringen, sich von ihm belehren zu lassen. I do not think so.
Dem Finalefinale geht die Verlosung vierer Tirol-Slam-Karten voraus, für die die Sußmäuse im Publikum die „Mode-Ration“ Martin Fritz‘ erraten sollten und stattdessen so Perlen wie Fritzbox, St. Martin, Fritzens fixe Sexymacher, Karten für Glam-Slam, Lumpenpack und martinierte Outfits einsandten.
Um den Sieg battleten sich schließlich Skinny D mit einem straighten Bledsinn, osttiroler Kärtnerdiss, Lenny mit einem Tag zum Wegwerfen und Stecknadelstimmung, Sandra mit einer Ode an die Bibliothekarin, die vielleicht gar nicht so ist, wie du glaubst und Lukas Hofbauer mit einem Flug am Introtext von Starwars vorbei und den Tipp an den Papa, er soll enicht unbedingt jeder Facebook-Gruppe beitreten.
Lenny und Lukas teilen sich den Hippiescheiß und gründen spontan ein Slam-Team um Leos wohlverdienten Applaus einzufordern. Feinifein wars – 5/5 gerne wieder! Und zwar am 28. April 2023. Bussi ❤